Freitag, 01. September 2017

Sommertour: Julia Klöckner besucht Haus St. Martin

Julia Klöckner, Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag hat auf ihrer Presse-Sommertour unter dem Motto „Sicherheit“ Station gemacht im Caritas-Förderzentrum St. Martin. Das Förderzentrum ist eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Speyer.

Julia Klöckner interessierte sich besonders für das Modellprojekt der Landesregierung für wohnungslose Frauen. „Es gab bis zum vergangenen November in Ludwigshafen kein stationäres Wohnangebot für Frauen, die ihr Zuhause verloren hatten“, erklärte die Leiterin der Abteilung Soziales des Caritasverbandes für die Diözese Speyer, Barbara Assmann. „Frauen, die im Caritas-Förderzentrum um einen Übernachtungsplatz baten, konnten nur in preiswerten Pensionen für wenige Tage untergebracht werden. Eine weitergehende Unterstützung bekamen sie jedoch nicht.“ Aber: „Immer mehr Frauen gehören mittlerweile zu der Gruppe der wohnungslosen Menschen. 20 Prozent der Wohnungslosen sind Frauen. Ihr Anteil steigt genauso, wie der der wohnungslosen Jugendlichen.“ 

Bei dem Modellprojekt handele es sich um ein dezentrales stationäres Wohnen für Frauen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten. „Das können Schulden sein, häusliche Gewalzt, Suchtprobleme oder psychische Erkrankungen, ein weggebrochenes soziales Umfeld.“ Klöckner interessierte sich stark für das Konzept des Projektes, das Assmann so beschrieb: „Die Frauen erarbeiten gemeinsam mit einer Sozialpädagogin einen Teilhabe- und Hilfeplan und definieren ihr Ziel. Unsere Mitarbeiterinnen begleiten die Frauen bei Behördengängen. Jede Frau erhält sozialpädagogische Beratung plus ein hauswirtschaftliches Training, denn die Frauen sollen möglichst rasch lernen, wieder selbst einzukaufen, sich ihre Mahlzeiten zuzubereiten, ihre Wäsche zu waschen und die Wohnung in Ordnung zu halten“, sie das Konzept. Ziel sei, dass die Frauen nach 12 bis 15 Monaten in die Verselbstständigung gehen können.

Allerdings verschwieg Assmann auch nicht, dass es für die fünf Plätze 40 Anfragen gegeben habe. Manche der Frauen, die keinen Platz bekommen haben, habe man weitervermitteln können an Kooperationspartner.  „Für das Konzept haben wir Frauen im Blick, die noch nicht zu lange auf der Straße gelebt haben, und bei denen sich noch keine hochkomplexen Multiproblemlagen entwickelt haben“, erklärte der Einrichtungsleiter des Caritas-Förderzentrums St. Martin, Stefan Syren. „Es ist ein gutes Konzept für Frauen, die man in der Entwicklung ihrer Ressourcen unterstützen kann und die motiviert sind.“ Die Kooperation mit Frauenhäusern, psychiatrischen Kliniken, unserem Caritas-Zentrum in Ludwigshafen und der Wohnraumsicherungsbehörde der Stadt sei sehr gut. „Sie können sich das Glück in den Augen der Frauen, die wir in das Projekt aufnehmen konnten, kaum vorstellen“, o Syren weiter.  

Assmann wie Syren betonten gegenüber Julia Klöckner den Kandidaten für die Bundestagswahl Torbjörn Kartes und Patrick Schnieder, dass die Finanzierung des Angebotes über die Modellphase hinaus noch ungeklärt sei. „Es ist wichtig, dass Sie uns das sagen. Wir nehmen ihre Botschaft mit“, sagte Klöckner. „Es ist uns ein Anliegen, dass Menschen in unserem Land nicht tiefer fallen können, als bis auf ein Niveau, auf dem noch menschenwürdiges Leben möglich ist. Die soziale Ungleichheit darf nicht noch größer werden.“