Montag, 08. Juni 2015
Jubiläum: 50 Jahre Ludwigshafener Werkstätten
Als 1965 im Jugendwohnheim St. Martin in Mundenheim eine „Beschützende Werkstätte" eröffnete, besuchten nur 27 Jugendliche die Einrichtung, aus der einmal die Ludwigshafener Werkstätten werden sollten. Heute, 50 Jahre später, geben die Ludwigshafener Werkstätten, Träger ist das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH, mehr als 600 Männern und Frauen mit Beeinträchtigungen Arbeit. Das 50jährige Bestehen der Ludwigshafener Werkstätten wird am Freitag, 19. 06.2015, mit einem Festakt in der Betriebsstätte Rheinhorststraße 30 gefeiert.
Auf Elterninitiative wurde die Werkstatt vor 50 Jahren ins Leben gerufen. Die Eltern suchten Beschäftigung und Arbeit für ihre heranwachsenden und erwachsenen Kinder mit Beeinträchtigungen. Der Bedarf war enorm. Bereits 1974 wurde der Werkstätten-Neubau in Oggersheim bezogen. Auf 8000 Quadratmetern stehen hier seitdem Arbeitsplätze, Sozial- und Verwaltungsräume rund 300 Werkstattangehörigen zur Verfügung.
Um auch Menschen aus dem Umland Beschäftigung und Betreuung anbieten zu können, mietete das Gemeinschaftswerk 1981 zunächst eine Schule in Schifferstadt mit 60 Plätzen an, 1989 wurde die neugebaute Betriebsstätte Schifferstadt im Lettenhorst eröffnet. Hier gibt es heute 240 Plätze.
Die Ludwigshafener Werkstätten sind seit Beginn Spezialisten in der Filterproduktion. In einer eigenen Betriebsstätte, gegenüber dem Hauptgebäude in Oggersheim, befindet sich der Filter.Produktion.Service, in dem rund 40 Menschen arbeiten. Eine Anlaufadresse für Kunstfreunde ist seit 1996 der Laden Work Art, der sich auf das Rahmen von Bildern spezialisiert hat. Hier finden sechs Menschen Beschäftigung, mitten in Ludwigshafen. Eine Tagesförderstätte für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen rundet seit 2013 das Angebot der Ludwigshafener Werkstätten ab.
Die berufliche Rehabilitation für Menschen mit Behinderungen steht im Mittelpunkt der vielfältigen Angebote. Ziel ist es, die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen: In der Werkstatt, auf ausgelagerten Arbeitsplätzen oder auf dem ersten Arbeitsmarkt. Dazu gibt es ein breites Spektrum von Arbeitsplätzen innerhalb und außerhalb der Werkstätten, die der unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten Rechnung tragen.
Zur Förderung gibt es umfassende Leistungen wie berufs- und persönlichkeitsbezogene Bildungsangebote, Bewegungsförderung, Ergotherapie und Logopädie. Dazu kommen Maßnahmen im sozialpädagogischen und psychologischen Bereich.
Nach dem Festakt lassen es die Ludwigshafener Werkstätten im Oktober nochmal richtig krachen: am 17.10. gibt es für alle Beschäftigten ein Konzert mit den Schorlerockern von Grabowsky im Bürgerhaus Oppau.
Das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH
Gegründet wurde das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH im Jahr 1968 durch den Caritasverband für die Diözese Speyer und die Evangelische Heimstiftung Pfalz. Die Ziele des ökumenischen Gemeinschaftswerkes orientieren sich am caritativ-diakonischen Auftrag der Kirchen. Das Gemeinschaftswerk bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen in Einrichtungen und Diensten für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen sowie für Menschen, die von Behinderung bedroht sind, an.
Im stationären und teilstationären Bereich werden rund 2000 Menschen betreut. Hinzu kommen rund 2000 Menschen, die ambulant unterstützt werden. Außerdem betreut und qualifiziert das Gemeinschafswerk langzeitarbeitslose Menschen. Einrichtungen des Gemeinschaftswerks sind die Reha-Westpfalz Landstuhl, die Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, die Ludwigshafener Werkstätten, die Mauritius-Schule Zweibrücken-Wattweiler, die Blieskasteler Werkstätten, das Haus im Westrich in Kusel, die mobilen Dienste mit Sitz in Landstuhl und die neue Arbeit Westpfalz Kaiserslautern. Außerdem ist das Gemeinschaftswerk Alleingesellschafter des Integrationsbetriebs Simotec GmbH in Kaiserslautern. Sitz der Gesellschaft ist Landstuhl.
Das ökumenische Gemeinschaftswerks Pfalz beschäftigt rund 1000, Simotec rund 160 Mitarbeiter.
Text, Bild © :Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH