Montag, 03. November 2014
Sieben Kitas freuen sich über neue Gebäude
Sieben der 21 katholischen Kindertagesstätten in Ludwigshafen sind saniert. Pünktlich zum neuen Kindergartenjahr haben die Kleinen ihr neues Domizil beziehen können: in St. Josef, St. Dreifaltigkeit, Heilig Kreuz, Heilig Geist, St. Sebastian II, Christ König und St. Hildegard. „Die Arbeit läuft und die Container, die wir als Übergangslösung aufstellen mussten, sind zum großen Teil abgebaut“, ist auch Dekanatsgeschäftsführer Andreas Stellmann erleichtert. Bei ihm sind die Fäden zusammengelaufen zwischen Stadt und GAG, die die Kitas in Erbpacht übernommen haben, zwischen Architekten und Baukoordination, zwischen den Gemeinden als Trägern und den Einrichtungsleiterinnen. Regelmäßige Besprechungen haben dafür gesorgt, dass die Koordination in weiten Feldern reibungslos verlaufen ist.
In der Bauzeit von 18 Monaten wurden nicht nur die katholischen, sondern auch acht evangelische Kitas saniert und erweitert. Dies wird mit einem gemeinsamen Fest am Freitag, 14.11.2014, ab 12.30 Uhr in der Gartenstadt gefeiert – in der protestantischen Kindertagesstätte Johanneskäfer (Nachtigalstraße 39) und in der katholischen Kita St. Hildegard. Beide Einrichtungen können besichtigt werden.
Die Mühe hat sich gelohnt, darüber sind sich die Eltern und Kinder sowie die Leiterinnen und Erzieher(innen) einig. Beispiel St. Sebastian II: Aus dem einstöckigen Kindergarten ist ein heller, lichtdurchfluteter zweistöckiger Bau geworden. Damit einhergegangen ist ein stark vergrößertes Platzangebot: Statt 75 Kindern können jetzt 110 Kinder aufgenommen werden: in einer Regelgruppe, in drei Gruppen, die für Kinder ab zwei Jahren geöffnet sind, und einer Krippengruppe für bis zu zehn Kleinkinder. Leiterin Henriette Reiser ist begeistert. Jeder Gruppenraum hat einen Nebenraum erhalten, es gibt einen großen Turnraum, schließlich gehören Bewegung und Lernen für sie untrennbar zusammen, es gibt den Multifunktionsraum „Picasso“, in dem die Kinder kreativ gestalten und werken können, und noch viele andere Verbesserungen mehr. Ihr „Favorit“ ist die „Dachschule“, eine überdachte Terrasse, auf der unter anderem eine Wasserwerkstatt oder Holzarbeiten möglich werden, oder die sich auch einfach für Träumereien mit Blick ins Grüne anbietet.
Einen Wehmutstopfen macht sie allerdings aus: Künftig wird die Einrichtung mit Essen versorgt, statt wie früher selbst zu kochen. Doch die „alte Küche“ wurde wieder aufgebaut, und hier können die Kinder immer noch lernen und erleben, was aus Lebensmitteln, die sie selbst auf dem Markt kaufen, Leckeres werden kann. Dafür gehen die Kinder manchmal auch selbst einkaufen, um alle „Stufen“ der Nahrungszubereitung zu sehen.
Noch nicht ganz fertig gestellt ist das Außengelände in St. Sebastian II. Geplant ist unter anderem ein eigener Bereich für die Krippenkinder; und wegen der Notausgänge, die zwingend für jeden Gruppenraum vorgeschrieben sind, muss das Gelände zum Teil noch neu angelegt werden.
Größer geworden ist auch die Kita Heilig Geist – und zwar um so viel, dass die Kinder beim Wiedereinzug erst mal ganz überrascht waren. Neu hinzugekommen ist eine Gruppe für Krippenkinder, so dass statt vorher insgesamt 60 Kinder künftig 75 Kinder im Kitabereich und zehn Krippenkinder aufgenommen werden.
Alles neu und viel größer ist auch die Kita St. Hildegard in der Gartenstadt. „Die Kinder haben sich gefreut, als sie das erste Mal reingekommen sind“, erzählt Leiterin Nina Keilwerth. Auch sie selbst kommt gerne an ihren Arbeitsplatz: „Wenn ich reinkomme, ist alls sehr großzügig, hell und freundlich“, schwärmt sie. Weil aus dem einstöckigen jetzt ein zweistöckiges Gebäude wurde, „mussten wir am Anfang schon schauen, dass sich keines der Kinder verläuft“, sagt sie lachend. Den Container, der noch nicht abgebaut ist, vermisst auf jeden Fall niemand. Froh ist sie auch darüber, dass planmäßig zum 1. Oktober das Ganztagsangebot gestartet werden konnte und ab 1. November bis zu zehn Krippenkinder aufgenommen werden können.
Besonders freut sich Leiterin Heike Schindeldecker in Heilig Geist über den neuen Turnraum. Als zertifizierte Bewegungskita ist es aus ihrer Sicht ganz wichtig, dass hier jetzt viel mehr Bewegungsmöglichkeiten geschaffen wurden – unter anderem auch Möglichkeiten, durch den Raum zu „schwingen“. Verspätet kamen zwar die Möbel, die zum großen Teil ersetzt werden mussten: „Aber Improvisieren haben wir in den vergangenen Monaten ja gelernt“, erzählt sie lachend.
Multifunktionsräume sind auch in St. Hildegard entstanden – unter anderem ein Musikzimmer sowie genügend Platz für das Zahlenland und die Sprachförderung. „Da wir neue Mitarbeiterinnern bekommen haben und sich unser Team jetzt ganz anders zusammensetzt, werden wir künftig noch mehr gruppenübergreifend arbeiten“, sagt sie. Die räumlichen Voraussetzungen dafür sind jetzt gegeben, und die Kolleginnen können künftig noch viel stärker ihre eigenen Interessen mit einbringen.
Die Einrichtungen werden oder haben bereits Einweihungsfeste gefeiert. Diese Feiern sind auch gerechtfertigt, meint Andreas Stellmann. Es gilt nicht nur, die neuen, tollen Gebäude zu feiern, sondern auch, dass die Kinder und Erzieherinnen die Zeit in den Containern oder Ausweichquartieren so klaglos hingenommen und gemanagt haben: „Das verdient absolute Hochachtung“.
Aus der Not eine Tugend zu machen, war aber auch ein Erlebnis und ein Erfolg, meint zum Beispiel Henriette Reiser: Die regelmäßigen Waldtage bei Wind und Wetter und die Ausflüge, die es in den vergangenen Monaten noch häufiger gab als früher, sollen auf jeden Fall beibehalten werden.
Und die Kinder haben auch viel über das Bauen gelernt. Viele haben die Abrissarbeiten ebenso beobachtet und begleitet wie den Wiederaufbau.