Montag, 05. Februar 2018
Auf das erste folgt das zweite Ludwigshafener Forum
Das erste Ludwigshafener Forum für Engagierte in den katholischen Pfarreien Ende September 2017 war ein Erfolg. Das wurde deutlich bei der Sitzung des Dekanatsrat, als die Teilnehmenden die Erfahrungen des Tages noch einmal rekapitulierten. Bei der Veranstaltung mit über 50 ehren- und hautamtlich Engagierten wurde ein „Wir-Gefühl“ geweckt; vor allem die Ehrenamtlichen wurden ermutigt, selbst aktiv zu werden, Neues auszuprobieren und zu wagen, und das Zusammenspiel von Pfarrei und Gemeinden wurde für viele klarer.
„Wenn es das erste Forum gab, dann erwarten viele auch ein zweites“, meinte Prodekan Josef Steiger. Demzufolge wird es eine Fortsetzung geben: voraussichtlich am Samstag, 15.09.2018. Dann soll das Thema „Kirche und Gesellschaft“ Inhalt sein; Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck hat ihr Mitwirken bereits zugesagt. Was tut „die Kirche“ für die Menschen in der Stadt, und welche Rahmenbedingungen braucht sie dafür seitens der Kommune? Das wird eine der zentralen Fragen sein.
Der Dekanatsrat ist ein Gremium aus Haupt- und Ehrenamtlichen. Mit großem Interesse verfolgten daher alle die erste Vorstellung eines Papiers durch Dr. Karl Kunzmann, das die Rolle der Ehrenamtlichen im Bistum beschreibt. Mitgewirkt daran haben neben dem Katholikenrat auch Vertretungen der verschiedenen Verbände. Grundsätze dieses Papiers, über das noch weiterhin diskutiert wird, sind: Das Ehrenamt gibt der Kirche ein Gesicht; es lebt von Charismen und von Wertschätzung; es basiert auf Verantwortung, ist qualifiziert, freiwillig und unentgeltlich; es hat aber auch Verpflichtungen.
Die vorgelegten Positionen stießen auf breite Zustimmung. So wurde auch erneut auf den „Paradigmenwechsel“ aufmerksam gemacht, wonach in den Pfarreien nicht Aufgaben an verschiedene Ehrenamtliche weitergegeben werden sollen mit der Erwartung, dass sie diese auch übernehmen. Stattdessen sollen die Interessen, Begabungen und auch Zeithorizonte der Ehrenamtlichen gesucht werden, auf denen aufbauend sie sich engagieren und mit ihren eigenen Ideen und Projekten einbringen. Das bedeutet auch, dass in Pfarreien nicht mehr alles angeboten wird, was es „schon immer“ gab“, sondern dass die Ehrenamtlichen andere, neue Akzente setzen können. Auch dies war eine Forderung, die beim ersten Ludwigshafener Forum laut geworden war.
Ehrenamt ist gleich wertvoll – egal ob es punktuell oder über viele Jahre hinweg geleistet wird; auch darauf wird künftig verstärkt geschaut. Diese Überlegung soll laut Dekan Alban Meißner auch den Vorschlägen zugrunde liegen für mögliche Empfänger der Pirminiusplakatte; sie können noch bis Anfang Juni im Dekanat eingereicht werden.
Im Frühjahr wird Weihbischof Otto Georgens die fünf Pfarreien im Dekanat visitieren. Den Anfang macht die Pfarrei Hl. Edith Stein Anfang März. Zwei Tage lang wird Weihbischof Georgens im Gespräch sein mit den Hauptamtlichen, aber auch mit den Gemeindeausschüssen sowie den Pfarrei- und Verwaltungsräten. Er wird eine Kita auf dem Pfarreigebiet und eine andere Einrichtung besuchen und mit den Menschen ins Gespräch kommen, wohin sich die Pfarrei entwickelt. Dort, wo es bereits ein pastorales Konzept gibt, wird dieses Papier Grundlage der Visitation sein.
Hubert Münchmeyer ist neues Mitglied für die katholische Kirche in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Ludwigshafen. Neben ihm sind Hede Metz, Clemens Fiebig, Andreas Massion, Hugo Diehl und Dekan Alban Meißner dort vertreten.
Archivfoto ©: Horst Heib