Sonntag, 10. Juli 2016

Dekanatsrat erarbeitet sich eigene Aufgaben

Ein Blick über den eigenen Kirchturm tut Not. Das war eine der Grundaussagen, die aus der ersten richtigen „Arbeitssitzung“ des Dekanatsrats resultierte. Mithilfe der Methode des “Weltcafés“ befassten sich die haupt- und ehrenamtlich Tätigen des Dekanats mit vier Fragen: Was sind wichtige pastorale Themen, und wie kann der Dekanatsrat dabei unterstützen? Welche Aufgaben können die Gemeinden und Pfarreien nicht alleine leisten, was können oder müssen sie gemeinsam tun? Wie stelle ich mir die Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Kirchen vor? Und schließlich: Was ich schon immer einmal dem Bischof sagen wollte. In zwei Runden konnten sich die Dekanatsratsmitglieder in wechselnden Gruppenzusammenstellungen mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen.

Großes Interesse besteht daran, sich bei der Katechese zur Taufe, Erstkommunion und Firmung auszutauschen. Wichtig Fragen sind die Gestaltung von Katecheseeinheiten oder auch danach, wie Eltern einbezogen werden können. Auch das Thema Ehevorbereitung wird im Dekanatsrat als sehr wichtig erachtet; hier soll in der näheren Zukunft ein gemeinsames Konzept weiterentwickelt werden. Einig waren sich die Teilnehmer, dass es in vielen Pfarreien gute Ideen gibt, häufig aber zu wenig Engagierte, die sie umsetzen können. Hier wäre eine Zusammenarbeit hilfreich. Wichtig war aber allen Beteiligten die Rolle des Dekanatsrats: „Der Dekanatsrat soll nichts beschließen und dann an die Pfarreien delegieren. Vielmehr soll er die Impulse aus den Pfarreien aufnehmen.“

Das Thema Ökumene erachtet der Dekanatsrat als sehr wichtig. Daher soll voraussichtlich ein Vertreter der ACK zum Dekanatsrat hinzugewählt werden. Dekan Alban Meißner erinnerte an die Formulierung aus dem ökumenischen Leitfaden für Ludwigshafen: „Dabei muss der Grundsatz leitend sein, dass wir alles, was wir ökumenisch machen können, auch ökumenisch tun sollten.“ Schon jetzt funktioniert die Zusammenarbeit in sozialen Projekten – vor allem in der Flüchtlingshilfe – sehr gut. Wichtig war den Dekanatsratsmitgliedern aber auch, dass die christlichen Kirchen zu wichtigen Themen gemeinsame Stellungnahmen abgeben, wie es beispielsweise nach der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geschah.  „Wir sollten darauf achten, wie wir als Christen wahrgenommen werden“, war ein weiteres Anliegen in diesem Thema.

Kurios war zunächst die Fragestellung: „Was ich schon immer einmal dem Bischof sagen wollte.“ In der ersten Runde wollte sich niemand dieses Themas annehmen, in der zweiten Runde gab es dann doch viel zu sagen. So ist es dem Dekanatsrat wichtig, dass Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Anregungen oder Kritikpunkte ernst nimmt und umsetzt, und dass bei allen Anstrengungen „der Mensch und die Seelsorge nicht vergessen werden.“

Dekan Meißner sagte für den Vorstand des Dekanatsrats zu, dass die nun gefundenen Anregungen und Ideen aufgearbeitet werden. Sie sollen danach als Arbeitsgrundlage für das Gremium dienen. Die nächste Sitzung ist für Mittwoch, 26.01.2016, geplant.