Mittwoch, 26. März 2025
Neustrukturierung, pastorale Kooperation und politischer Auftrag
In seiner Sitzung am 24. März 2025 hat der Dekanatsrat über Zukunftsweichen im Dekanat Ludwigshafen beraten.
Die Struktur der katholischen Kirche im Bistum Speyer steht vor einem Wandel: Dekanate sollen künftig die Basis pastoraler Räume bilden, in denen Pfarreien enger zusammenarbeiten. Nach einem intensiven synodalen Prozess mit über 3000 Rückmeldungen werden nun konkrete Konzepte erarbeitet. Auch in Ludwigshafen geht die Kirchenentwicklung voran – mit neuen Ideen zur Stadtkirche, einer Dekanatswallfahrt und einem klaren Bekenntnis zur politischen Verantwortung.
Dekan Dominik Geiger informierte die Mitglieder des Dekanatsteams zunächst über die Ergebnisse der Diözesanversammlung am Samstag, 22. März. Hier stand die Neustrukturierung des Bistums im Mittelpunkt. Diese wurde seit November in einem groß angelegten synodalen Prozess auf allen Ebenen des Bistums beraten. Über 3000 Rückmeldungen gingen ein, die bei der Versammlung präsentiert und diskutiert wurden. „Ein Ergebnis ist, dass die Dekanate die Grundstruktur eines pastoralen Raumes bilden werden“, sagte Dekan Geiger. Es sei geplant, dass mehrere Pfarreien in diesen pastoralen Einheiten kooperieren. „Innerhalb der Dekanate soll es eine verbindliche Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen geben“, nannte er ein zweites Ergebnis der Versammlung.
Bis Sommer sollen Arbeitsgruppen nun konkrete Konzeptvorschläge erarbeiten, die dann wieder an die Pfarreien zur Beratung gegeben werden. Die Frage, ob die Gliederung in zwei oder drei Ebenen (Gemeinde – Pfarrei – Dekanat) sinnvoller ist, soll ebenfalls eine Arbeitsgruppe ausarbeiten und auf Machbarkeit überprüfen. Voraussichtlich im November dieses Jahres soll das Konzept von der Diözesanversammlung abschließend noch einmal beraten und im Anschluss verabschiedet werden. 2027 ist dann die finale Umsetzung vorgesehen.
Stand der Kirchenentwicklung in Ludwigshafen
Daran schloss sich ein Blick auf den Stand der Kirchenentwicklung in Ludwigshafen an. Zur Erinnerung: Im Herbst 2023 hat sich die Projektgruppe „Kirchenentwicklung in Ludwigshafen“ auf den Weg gemacht, um über die zukünftigen Strukturen der katholischen Kirche im Dekanat Ludwigshafen zu beraten. Nach dem Abschluss der ersten Phase des dreijährigen Prozesses mit dem Titel „Mission und Vision“ Ende 2024 steht nun die „pastorale Profilierung“ mit dem Ziel an, bis zum Sommer konkrete Vorschläge zu erarbeiten. Dazu arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche in sechs Kleingruppen weiter an der Zukunft der katholischen Kirche in der Stadt. So befasst sich die Gruppe „Raus gehen“ beispielsweise mit der Öffentlichkeitsarbeit des Dekanats, aber auch, wie man mit Aktionen als Kirche wirksam werden kann. Eine Idee ist zum Beispiel, mit einem Essensangebot Vereinsamung entgegenzuwirken. Die Gruppe „Kernsätze“ erarbeitet eine Vision für die inhaltliche Arbeit der zukünftigen Stadtkirche und in der Gruppe „Spiritualität“ denken die Mitglieder über zukünftige Gottesdienstordnungen nach.
Dekanatswallfahrt am 15. Juni
Am 15. Juni wird es erstmals eine Dekanatswallfahrt geben. Aus allen Pfarreien werden sich Gruppen zur Wallfahrtskirche in Oggersheim aufmachen, wo es um 11 Uhr einen Open Air-Gottesdienst geben wird. Dafür hat sich bereits ein Projektchor unter der Leitung von Dekanatskantor Georg Treuheit gebildet. Der Tag endet mit einem gemütlichen Beisammensein. „Wir werden an diesem Tag auch über den Stand der Kirchenentwicklung Ludwigshafen informieren“, so Geiger.
Statement zur politischen Lage geplant
Zum Abschluss der Sitzung tauschten sich die Mitglieder des Dekanatsrats noch über die politische Situation in der Stadt aus, die sich „bedenkenswert“ entwickelt habe. Diskutiert wurde die Frage, welchen Auftrag die katholische Kirche in Ludwigshafen mit Blick auf diese Entwicklung habe. „Wir müssen Haltung zeigen“, fordert Dekan Geiger. Dazu wird jetzt ein Statement des Dekanatsrats erarbeitet.(ako)
Bild (Konrad): Dekanatsrat Ludwigshafen