Montag, 16. September 2019
Segen berührt neues Leben - Segensfeier für werdende Eltern
Unter dem Titel „Segen berührt neues Leben“ werden künftig vermehrt Segensfeiern für werdende Eltern angeboten. Dahinter steht eine ökumenische Initiative des Bistums Speyer und der Evangelischen Landeskirche, an die sich das Marienkrankenhaus in Ludwigshafen angeschlossen hat. Dort findet die Segensfeier am Dienstag, 24.09.2019, und danach wieder am Dienstag, 17.12.2019, jeweils um 20 Uhr in der Kapelle des St. Marienkrankenhauses, Salzburgers Straße 15, statt.
Für den Inhalt ist auch Rita Höfer, im Bistum Speyer zuständige Referentin für das Referat „Ehe und Familie“ verantwortlich. Die gesamte Segensfeier dauert nicht länger als 20 bis 25 Minuten, um die Paare - die zumeist schon eine Kreißsaalführung hinter sich haben - nicht zu überfordern.
„Eine Schwangerschaft bringt ja immer gemischte Gefühle mit sich: Die Eltern sind „guter Hoffnung“ und haben gleichzeitig manche Sorgen – ob alles gut geht, ob das Kind gesund ist, ob sie den künftigen Herausforderungen gewachsen sein werden“, weiß Klinikseelsorgerin Birgit Kiefer. „Mitten in diese Ambivalenz hinein sagt Gott ihnen zu: Euer Kind ist ein Segen für euch! Ich, Gott, will ihm und euch nahe sein. Und ich will euch auf eurem gemeinsamen Weg durch das Leben begleiten.“ Das ist der Hintergrund der Segensfeier. „Natürlich“, betont Birgit Kiefer, „darf man einen solchen Segen nicht magisch missverstehen; er ist kein religiöses „Alles wird gut“-Versicherungspaket für die Schwangerschaft!“
Die Pastoralreferentin denkt, dass dieses Angebot zum einen Paare anspricht, die ohnehin (noch) kirchlich gebunden sind: „Sie wollen bewusst auch ihre Schwangerschaft unter Gottes Segen stellen.“ Zum anderen, so glaubt sie, reagieren Menschen darauf, die einfach das Beste für ihr ungeborenes Kind tun wollen: Sie nehmen die Vorsorgeuntersuchungen ernst, ernähren sich gesund und denken vielleicht: Da kann Gottes Segen ja auch nicht schaden.“ Für die Theologin ist die Segensfeier damit auch eine große Chance, „um als Kirche sogenannte „kirchenferne“ Paare anzusprechen!“ Diese Menschen will sie daher auch besonders ermutigen zu kommen.
Zugleich reagieren die werdenden Eltern anfangs unsicher und zögerlich: „Was kommt jetzt? Wie geht das? Was müssen wir da machen?“ Da erleichtert das vorbereitete Text- und Liedblatt mit Ablauf die Orientierung. Während der Einzelsegnung erklingt Musik, sodass das jeweilige Paar ein wenig „Intimsphäre“ hat. Anschließend lädt Birgit Kiefer aber auch die werdenden Mütter und Väter ein, ihrerseits ihre Kinder zu segnen: Sie legen die Hände auf den Bauch der Mutter. „So etwas machen die meisten zum ersten Mal – aber sie lassen sich darauf ein“, freut sie sich.
Genau diese Momente, „wenn ich vorsichtig dem Paar die Hände auf die Schultern lege, und wenn später das Paar den Bauch der Mutter berührt“, berühren auch die Pastoralreferentin ganz besonders: „Da wird Gottes Segen „handgreiflich“, da kann man Seine Nähe spüren, Seine Behutsamkeit und Zärtlichkeit fühlen, ohne sie als übergriffig zu empfinden.“
Foto ©: Pfarrbriefservice.de