Freitag, 30. September 2016
Interreligiöses Gebet: Zeichen gegenseitigen Respekts
Rund 150 Menschen fanden sich am Vorabend des Internationalen Tages des Flüchtlings innerhalb der Interkulturellen Woche vor dem Rathauscenter zu einer multireligiösen Gebetsfeier ein. Dekan Alban Meißner und Dekanin Barbara Kohlstruck erinnerten zu Beginn der Feier daran, dass die Religionen nicht Ursache für Krieg, Unfrieden und Probleme sind, sondern deren Lösung, da alle Religionen für den Frieden stehen.
Es wurde eine eindrucksvolle Feier, zu der vier Religionen und fünf christliche Konfessionen beitrugen. Musikalisch umrahmt wurde sie von der Kaiserslauterner Musikgruppe Shaian, die seit März zusammen Musik macht und in sich ebenfalls verschiedene Kulturen, Religionen und auch Musikstile vereint.
Mit einem Schriftwort und einen Bekenntnisgebet eröffneten Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Gebetsfeier. Von christlicher Seite schlossen sich ein Friedensgebet, ein Lobpreis und ein Bittgebet an. Vertreter der eritreisch-orthodoxen sowie der griechisch-orthodoxen Gemeinde sprachen ihre Gebete auch in ihrer Heimatsprache. Desgleichen bestand der sunnitisch-muslimische Beitrag aus einer Koranrezitation, die auf deutsch und arabisch vorgetragen wurde, ebenso wie der buddhistische Beitrag in deutsch und sanskrit gehalten wurde. Auch die alevitische Gemeinde war mit einem Gebet vertreten.
Zum Ende der Gebetsfeier baten Dekanin Kohlstruck und Dekan Meißner die Teilnehmer, den Friedensgruß zu tauschen – durch einen Händedruck, eine Umarmung oder ein freundliches Lächeln. Auch damit wurde die Veranstaltung zu einem deutlichen Zeichen des gegenseitigen Respekts. Viele Teilnehmer blieben im Anschluss noch zum Austausch beieinander.
Vor der Gebetsstunde hatten sich mehr als 70 Interessierte zu einem Fachforum Flüchtlingshilfe im Heinrich Pesch Haus getroffen. Fragen dabei waren unter anderem, wie Engagierte mit rechtpopulistischen Äußerungen umgehen können, welche Ängste unter den Menschen herrschen, und wie ihnen zu begegnen ist, und welche rechtlichen und kirchlichen Positionen es zu „Kirchenasyl“ gibt. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie auf der Homepage des Heinrich Pesch Hauses.
Foto © :Horst Heib