Dienstag, 22. Mai 2018
Visitation und die Frage, wohin die Reise geht
„Zu den wichtigen Themen unserer Pfarrei gehören zurzeit das weitere Zusammenwachsen der verschiedenen Gemeinden und das Erstellen einer Pfarreianalyse. Wir wollen wissen, wie es in unseren Gemeinden ganz konkret aussieht und worin sich die Gemeindemitglieder wesentlich unterscheiden, um dann festlegen zu können, wie der Weg der Pfarrei in Zukunft aussieht“, erklärt Pfarrer Josef Steiger, leitender Pfarrer der Pfarrei Hl. Katharina von Siena in Ludwigshafen, am Rande der Visitation durch Weihbischof Otto Georgens.
Vergangene Woche hat er als fünfte und letzte Pfarrei in Ludwigshafen Hl. Katharina von Siena visitiert. Zwischen den Begegnungen mit den Räten und den Treffen mit den Leiterinnen der katholischen Kindertagesstätten auf dem Pfarreigebiet blieb auch Zeit zum Austausch. „Der Weihbischof war – wie gewohnt – in sehr lockerer Stimmung“, freut sich Hede Strubel-Metz über dieses Zusammensein. Er nahm viele Informationen, Stimmungen und Anliegen auf, bedankte sich für das Engagement und zeigte auf vielerlei Weise seine Wertschätzung für die Menschen.
Am ersten Abend hatten die Gemeindeausschüsse nach dem gemeinsamen Gottesdienst in St. Hedwig die Gelegenheit, ihre Aktivitäten und Sorgen zu präsentieren. Die meisten Gemeinden taten dies mit unterschiedlichen Plakaten, St. Hildegard wählte die Darstellung eines Baumes – mit Gott als Wurzel, der Kirche als Stamm, einzelnen Aktivitäten „im Geäst“, aber auch mit faulen Äpfeln, die sinnbildlich unter anderem für fehlende helfende Hände für gewünschte Aktivitäten standen. Deutlich wurde dabei, dass die einzelnen Gemeinden weiterhin eigenständig sehr viele Aktivitäten planen, anbieten und aufrechterhalten, und dass auch Spiritualität und Caritasarbeit dabei ihren Stellenwert haben. Das lobte der Weihbischof besonders. Aber es gibt auch Angebote, die zunehmend auf Pfarreiebene angegangen werden, etwa das Große Gebet, der Neujahrsempfang oder auch die Ökumene.
Rund 40 Mitglieder aus Pfarreirat und Verwaltungsrat trafen sich am zweiten Abend der Visitation mit dem Weihbischof. Das Thema „Personalproblem und Überlastung durch Bürokratie“ der Hauptamtlichen war ein wichtiger Aspekt dieser Visitation. Hier baten die Räte um Unterstützung seitens des Bistums. Positiv wurde betont, wie wichtig die fünf Kitas und deren Arbeit für die Pfarreien sind. Allerdings wäre eine engere Anbindung an die Gemeinden wünschenswert, hieß es in diesem Zusammenhang.
Wie in den anderen Pfarreien beschäftigt das Thema „Immobilien“ die Menschen. Hierbei nahm Weihbischof Georgens zur Kenntnis, dass St. Bonifaz – als Hauptkirche der Pfarrei - über kein intaktes Pfarrzentrum verfügt.
Die Immobilienfrage muss auch Teil des pastoralen Konzepts sein, das in der Pfarrei derzeit entwickelt wird, wie Michael Alter berichtet. Dazu gab es bereits mehrere Treffen, eine Klausurtagung, ein Analyseteam hat sich gebildet und einen Fragebogen erstellt und diesen sowohl im Pfarrbrief als auch im Internet veröffentlicht. Er trägt den Titel „Kurs bestimmen“ und lädt die Pfarreimitglieder ein, gemeinsam zu entscheiden, „wohin die Reise unserer neuen Pfarrei Hl. Katharina von Siena in Zukunft geht.“