Mittwoch, 04. April 2018

Große und kleine Täuflinge in der Osternacht

„Für die Gemeinde ist es toll zu sehen, dass die viele neue Mitglieder aufgenommen werden.“ Pfarrer Dr. Udo Stenz spricht von der Taufe in der Osternacht in der Kirche St. Dreifaltigkeit. Denn in diesem Jahr sollte es dort besonders viele Täuflinge geben: 15 oder 16 Kleinkinder, Kommunionkinder, ältere Kinder und Erwachsene.

„Das hat sich so ergeben“, lacht Pfarrer Stenz – und ist ganz froh darüber. Erwachsenentaufen, wenn sie anstehen, finden immer in der Osternacht statt. Da außerdem die Zahl der Kinder, die zur Erstkommunion angemeldet, aber nicht getauft sind, steigt, bot sich die Kombination von Erwachsenen- und Kindertaufe an. „Diese Nacht ist ja der eigentliche Tauftermin in der Kirche“, so der Pfarrer. „Und dann bringen die Eltern noch die jüngeren Geschwisterkinder mit“, nennt er eine weitere Gruppe von Täuflingen und erzählt: „Bei einer unserer Proben war eine Mutter mit Kinderwagen anwesend und fragte, ob sie ihr Kind auch noch zur Taufe bringen könnte.“

„Unsere Kirche ist groß genug“, sagt er und räumt ein: „Es ist ein Abenteuer, so viele Taufen zu haben. Aber so hat der Gottesdienst eine eigene Prägung, eine Dynamik und Lebendigkeit. Und: Die Taufe ist die Predigt“, nimmt er die Angst, dass der Gottesdienst dadurch zu lange dauern könnte.

Dass immer mehr Kinder erst direkt vor der Erstkommunion getauft werden, sieht Pfarrer Dr. Stenz gelassen. „Es ist wohl der Plan vieler Eltern, dass ihr Kind diesen Tag bewusst erleben soll.“ Er vermutet dahinter eher eine bewusste Entscheidung als eine Abkehr der Eltern von der Kirche. „Manchmal steckt da auch noch mehr dahinter, in den Familien passiert viel, und dann rückt die Taufe erstmal in den Hintergrund oder wird eine Zeitlang sogar vergessen“, weiß er aus Gesprächen.

Unproblematisch ist die „späte Taufe“ auch deshalb, weil dieses Sakrament ohnehin Bestandteil der Erstkommunionvorbereitung in der Pfarrei Hl. Cäcilia ist. Sie war Thema eines Wochenendes, an dem den Kindern die Symbole erklärt wurden und sie sich mit Taufkerze und Chrisam beschäftigten. Zudem gab es drei gemeinsame Nachmittage mit den Eltern und den Taufkindern. Auch dort bot Pfarrer Stenz eine Taufkatechese an, erläuterte die Symbole Taufkleid und Kerze sowie die Salbung. Außerdem wurde der Ablauf geprobt.

Auch Menschen, die sich im erwachsenen Alter taufen lassen möchten, erhalten eine gute Vorbereitung, so Pfarrer Stenz: „Sie stützt sich auf persönliche Gespräche mit dem jeweiligen Begleiter aus dem Pastoralteam, auf die Mitfeier der Sonntagsgottesdienste sowie auf vier Katecheseabende für die Gruppe der Taufbewerber, der erwachsenen Firmlinge, der Wiedereintretenden und Konvertiten. Diese Katechesereihe wird zweimal jährlich - im Frühjahr und im Herbst - von mir selbst angeboten. Im Rahmen der Katechese findet auch die Beichte statt (außer bei den Taufbewerbern). Die Taufbewerber nehmen, wenn möglich, an der zentralen Zulassungsfeier im Speyerer Dom am ersten Fastensonntag teil.“

Die Osternacht in der Pfarrei Hl. Cäcilia wird in den Kirchen St. Dreifaltigkeit und St. Josef um 21 Uhr gefeiert. Anschließend findet eine Agapefeier im Alfred-Delp-Haus statt, in St. Josef wird vor der Kirche Sekt ausgeschenkt.

Foto © Horst Heib