Montag, 20. April 2015

Licht.punkt: Eine Kreuzplatte und Umräumaktion

Bei zwei Werkstatttagen und zahlreichen Besprechungen hat das Team der Ehrenamtlichen im Licht.punkt die Weichen für eine Weiterentwicklung der Passantenseelsorge im S-Bahnhof Mitte gestellt.  Die Andachten, die in der Fastenzeit immer freitags angeboten wurden, waren ein Ergebnis dieser Beratungen.  An einem ähnlichen Angebot für die Zeit nach Ostern wird gearbeitet. Auch die Kapelle wird und soll weiterhin der Jahreszeit oder dem Kirchenjahr entsprechend gestaltet werden.

Ein wichtiges Anliegen war den Ehrenamtlichen die Gestaltung des Gesprächsraums – vor allem wollten sie dort ein gut sichtbares Kreuz haben. Ein Kreuz, das zu diesem Ort passt, war nicht leicht zu finden. Es sollte deutlich machen, dass es sich beim Licht.punkt um eine christliche Einrichtung handelt, und dass die Ehrenamtlichen ihre Motivation aus ihrem Glauben schöpfen. Gleichzeitig sollte es aber nicht „erschlagen“. Die Lösung wurde in einer Kreuzplatte aus gefärbtem Titan gefunden. Gefertigt wurde das künstlerische Unikat in der Schmiede der Abtei Königsmünster.

Joachim Lauer, Leiter des Licht.punkt, zitiert aus dem Begleitschreiben der Schmiede in Meschede: „Die Titanoxide reflektieren auf einzigartige Weise das Licht. Wundervolle strahlende Farben entstehen an der Oberfläche, die dem Material eine besondere Tiefe und Faszination geben.“ In dieses Titanblau hinein wurde ein Kreuz so eingeätzt, dass es wirkt, als entstehe eine Ebene hinter dem Kreuz, wie bei einem Hologramm. Für Lauer ist das Kreuz damit ein Sinnbild für das Angebot mitten in der Stadt: „Damit wird dieses Kreuz zu einem Sinnbild für die Religion an sich: Religion ist die menschliche Sehnsucht, das Dasein tiefer und immer tiefer zu erfassen.“

Nachdem das Kreuz aufgehängt war, gingen die Ehrenamtlichen weiter ans Werk und stellten die Bänke, Tische, Stühle und Schränke im Gesprächsraum um. Entstanden sind so zwei separate Gesprächsecken, in denen die Besucher sich nun ungestörter unterhalten können. Gleichzeitig wirkt der Raum von außen einladender.

In Zukunft soll noch deutlicher werden, dass die Passantenseelsorge ein Angebot für alle Menschen ist, die das Bedürfnis nach einer kurzen Ruhepause, Stille oder einem Gespräch haben. All das muss nicht lange dauern, sondern kann „im Vorübergehen“ geschehen. Wichtig ist auch, dass im Gesprächsraum nicht  nur Menschen mit Sorgen willkommen sind, sondern alle, die „über Gott und die Welt“ sprechen möchten. „Klagen, bitten, danken und loben oder einfach erzählen, alles hat Platz im Licht.punkt“, betont Joachim Lauer.