Mittwoch, 29. März 2017

„Religionsunterricht soll auf das Leben vorbereiten“

Zwei Lieder von Michael Jackson hat das Vokalensemble des Theodor-Heuss-Gymnasiums anlässlich der „Preisverleihung im Fach  Religion“ des katholischen Dekanats Ludwigshafen gesungen: „Man in the mirror“ (Mann im Spiegel) und „Heal the world“ (Heile die Welt). Auf beide Songs bezog sich Dekan Alban Meißner in seiner Dankesrede an die 20 Geehrten: „Sie schauen in den Spiegel, auf Ihre eigene Verantwortung, und Sie tragen Ihren Teil dazu bei, die Welt ein Stück zu heilen“, lobte er.

Denn Kriterien, mit dem Preis ausgezeichnet zu werden, sind ein besonderes Engagement im Unterrichtsfach Religion  sowie kirchliches oder soziales Engagement außerhalb der Schule. „Ihr Glaube hat nicht nur Worte gefunden, sondern auch Taten bekommen“, bedankte sich Dekan Meißner – und bezog in den Dank auch die Religionslehrer ein: „Denn der Religionsunterricht soll auf das Leben vorbereiten.“

Das Vokalensemble des Theodor-Heuss-Gymnasiums ist inzwischen so etwas wie die „Hausband“ dieser Veranstaltung, die der Dekanatsrat jährlich im Heinrich Pesch Haus ausrichtet.

Festredner vor den 20 Geehrten, ihren Familien und Interessierten war in diesem Jahr Weihbischof  Otto Georgens, „den viele von Ihnen vielleicht von Ihrer Firmung kennen“, vermutete Dekan Meißner. Thema des Festvortrags war: „Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Die bleibende Bedeutung der Reformation.“ Dekan und Weihbischof wiesen beide darauf hin, dass es unterschiedliche Auffassungen dazu gebe, wie mit dem Reformationsjubiläum – 500 Jahre nach dem Anschlag der Thesen Luthers – umgegangen werden soll: Feiern oder Gedenken?

Einig waren sie sich auch darin, dass die Reformation „ein wichtiger Einschnitt für die gesamte abendländische Kultur“ bedeute, und dass es heute wichtig sei, sich weiter anzunähern und einen wertschätzenden Blick auf den jeweils Anderen zu richten anstatt über Trennendes zu jammern.
Weihbischof Georgens ging in seiner Ansprache auf die Begriffe „Reformation“ und „Reform“ ein. Er nannte als positive Aspekte von Reformen, dass „das Leben von Mensch und Umwelt auf neue Grundlagen gestellt wird. Sie seien notwendig bei Missständen, oder wenn sich Vorstellungen und Ideale verändern.

Reformbemühungen in der Kirche gab es schon vor Luther und bis heute“, betonte Bischof Georgens – und der ökumenische Weg der Versöhnung sei noch lange nicht zu Ende.

Im Anschluss lud der Dekanatsrat zu einem Empfang ein – ein Angebot, das alle gerne zum gemeinsamen Austausch und Feiern annahmen.

Die Preisträger:
Theodor-Heuss-Gymnasium: Ann-Sophie Mahr, Katharina Wienen
Schule an der Blies: Jessica Albinger
Technisches Gymnasium: Lesley Lempert, Theresa Mertel
Geschwister-Scholl-Gymnasium (Süd): Clara Hüther, Anastasia Peduto, Theresa Minke
Gymnasium an der Integrierten Gesamtschule Ernst Bloch: Laura Ettling, Larissa Kehry, Annika Laux
Heinrich-Böll-Gymnasium: Katharina Schmitt
Max-Planck-Gymnasium: Vito Dangelo
Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium (Edigheim): Annika Nicke, Florian Völker
Wirtschaftsgymnasium: Celine Mayer, Frederik Wilhelm
Carl-Bosch-Gymnasium: Joanna Hammer, Alicia Störmer, Miriam Triassi

Foto ©: Horst Heib