Dienstag, 14. April 2020

Ostern ganz anders

Bild: Martha Gahbauer in pfarrbriefservice.de

Gemeindereferentin Christine Werkmann-Mungai blickt in ihrem Impuls auf ein Ostern zurück, das ungewohnt war.

Ostern verlief dieses Jahr mal ganz anders.

Kein Osterfeuer, kein Gottesdienst in gewohnter Form, ja sogar die Familien mussten zum Teil auf ihre Lieben verzichten. So war es auch bei uns. Unser Sohn lebt in Tübingen und wir haben dieses Jahr das erste Mal ohne ihn Ostern feiern müssen. Eine neue Erfahrung. Mein Mann und ich allein. Es hat etwas gefehlt.

Auch für andere Menschen war es sicherlich nicht leicht so Ostern zu feiern. Denken wir nur an all die alten Menschen, die auf den Besuch ihrer Lieben verzichten mussten. An all die Menschen, die in Altenheimen oder Krankenhäusern sind und sich der Situation beugen mussten. Denken wir an die Trauernden, die ihre Lieben in letzter Zeit verloren haben und die Trauerfeiern nun ganz anders gestaltet waren.

Trotz aller Schwierigkeiten dieser Zeit gab es dennoch Lichtblicke ... Denken wir an alle Menschen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen. In den Medien hören wir immer von diesen „Helden des Alltags“. Corona hat unser ganzes Leben durcheinandergebracht. Viele Schreckensnachrichten haben uns erreicht. Aber auch die positiven Aspekte, die diese Pandemie mit sich bringt, dürfen wir nicht vergessen.

Denken wir nur daran, dass wir Zeit zum Nachdenken haben. Vieles, was uns wichtig war, wird vielleicht unwichtig und Vieles, das wir als unwichtig gesehen haben, bekommt ein ganz anderes Gesicht. Wenn Sie so in sich hineinhören, finden Sie sicher auch das eine oder andere, was Ihnen dazu einfällt. – Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her, dieser Spruch aus meinem Poesiealbum geht mir seit Tagen nicht aus dem Kopf. – Dieser Spruch hat gerade in der Osterzeit großes Gewicht. – Jesus Christus kam in die Welt, um die Welt heller zu machen. Dazu braucht er uns und unser Tun. Dies zeigt sich gerade in der Zeit dieser Krise. Das ist auch ein Stück Auferstehung.

Ich wünsche uns, dass wir diese Erkenntnisse mitnehmen für die Zeit nach der Krise. In der Zeit, in der uns Gott trägt und mit uns ist. Der Gott des Lichtes und des Lebens strahle leuchtend auf über uns. Er lasse uns spüren das Feuer der Liebe und Wärme unsere Herzen mit seiner Lebensglut, damit wir seine Güte und seine Barmherzigkeit erkennen. Er lasse uns aufstehen, wenn Dunkelheit, Einsamkeit und Trostlosigkeit unser Leben lähmt - Er lasse uns seine Stimme hören, wenn er ruft: Ich will, dass du lebst.

Amen

Gemeindereferentin Christine Werkmann-Mungai