Donnerstag, 09. März 2023

"Die Dinos dachten auch, sie hätten noch Zeit!"

Die Kolpingsfamilie Pfingstweide setzt in diesem Jahr die Vortragsreihe in der Fastenzeit fort. Den Auftakt bildeten ein Eröffnungsgottesdienst und eine Lesung mit Pfarrer Carsten Leinhäuser.

Diakon Karl-August M.Wendel, Präses der Kolpingfamilie Pfingstweide, berichtet von diesem Tag:

Ein erfolgreicher Tag für unsere Kolpingfamilie

Auch in diesem Jahr setzen wir unsere Vortragsreihe in der Fastenzeit mit hochaktuellen Themen und fachkundigen Referenten fort.

Schon traditionell begannen wir die Reihe mit einem Eröffnungsgottesdienst, heuer am 26. Februar.  Zu diesem Gottesdienst konnten wir den Bundespräses des Kolpingwerkes in Deutschland als Leiter des Gottesdienstes gewinnen; dass er zu uns auf die Pfingstweide gekommen ist, das hat uns schon sehr stolz gemacht!

Und so durfte ich als der „Kleine Präses“ der Kolpingfamilie vor Ort den „Großen Präses“ im Namen aller Kolpinger zu Beginn des Gottesdienstes hier in St. Albert ganz herzlich willkommen heißen. Begleitet von den „Grusicals“ haben wir einen runden Gottesdienst gefeiert. Ausgegangen von den Lesungen des ersten Fastensonntages fand unser Bundespräses Hans Joachim Wahl immer wieder Bezüge zu Adolph Kolping und zu unserer Zeit. Die vier Vorträge in diesem Jahr fanden in den Fürbitten Einzug in die heilige Messe und in einer fünften Fürbitte gedachten wir all unserer Verstorbenen, besonders des kurz nach seinem Vortrag bei uns im letzten Jahr tödlich verunglückten Pfarrers der Evangelischen Landeskirche, Bezier. Die uns von ihm damals dagelassene Friedenskerze – entzündet bei dieser Fürbitte – bekam ihren Platz auf dem Altar.  

Bereits am Vortag hatten helfende Hände im Foyer von St. Albert eine große Tafel vorbereitet, an der wir nach dem Gottesdienst gerne zum gemeinsamen Mittagessen Platz nahmen. Gute Gespräche und ein frohes Miteinander schlossen den ersten Teil des Tages ab.

Der zweite Teil des Tages war dann der erste Vortrag am Nachmittag. Als ich die vielen dafür gerichteten Stühle im Großen Saal sah, dachte ich mir, da hat jemand ganz groß gedacht – ob die Stühle alle gebraucht würden?  Ich sollte mich täuschen, denn nicht nur ich war überrascht, dass die Stühle nicht ausreichten und wir am Ende noch einige in den Saal tragen mussten, sodass der Saal mit rund hundert Besuchern „bis zum letzten Platz“ besetzt war!

Augenscheinlich hat Pfarrer Carsten Leinhäuser aus Winnweiler mit der Überschrift über dem Nachmittag die Neugierde geweckt:

„Die Dinos dachten auch, sie hätten noch Zeit!  Kirche muss sich ändern“.

Sein Vortrag war eine Lesung einiger Kapitel aus seinen mitgebrachten Büchern, dazwischen immer wieder gespickt mit ganz persönlichen Eindrücken und Anekdoten:

Pfarrer Leinhäuser hat sich kritisch mit der Kirche als einem „Dino“ unserer Zeit, zu dem wir ja alle irgendwie gehören, auseinandergesetzt – nicht verurteilend, sondern Tatsachen, Notwendigkeiten, Wünsche aufgezeigt, warum sich Kirche ändern muss. Bei all dem hat er aber auch immer wieder einen Funken Hoffnung für diesen „Dino“ werbend ins Gespräch gebracht. Ein lebendiger Vortrag – ganz personen- und kirchenbezogen.

Zum Schluss stand er noch für einige Fragen aus dem Plenum zur Verfügung.

Wer wollte, konnte seine Gedanken in Form der beiden Bücher, aus denen er gelesen hatte, am Ende noch käuflich erwerben und sich in einer stillen Stunde daheim weiter mit der Überschrift des heutigen „Dino“-Nachmittags und seinen Gedanken dazu beschäftigen.

Man darf auf die nächsten Vorträge gespannt sein!

 

Bild: Kolpingsfamilie Pfingstweide