Dienstag, 19. Juni 2018
Guter Hirte: Gute Gründe fürs Sommerfest
Mit dem jährlichen Sommerfest verfolgt das Krankenhaus Zum Guten Hirten zwei Ziele: Unterhaltung und Beziehungsarbeit zum einen, Geld für soziale Zwecke zum anderen: Denn es gibt Ausgaben, die sind über das reguläre Krankenhausbudget nicht finanzierbar. Dazu gehören etwa Fahrkarten für Besucher der Tagesklinik oder auch Bekleidung für Menschen, die in verschmutzten, verwahrlosten oder kaputten Kleidern eingeliefert wurden.
Im Krankenhaus Zum Guten Hirten wurde dafür eine Lösung gefunden: Beim alljährlichen Sommerfest gibt es einen Bücher- und Kleiderbasar; der Erlös wird für solche Aufwendungen verwandt. Zudem gibt es jede Menge zu essen und zu trinken, es wird gegrillt, Waffeln gebacken, Mitarbeiter spendieren Kuchen, der Sozialdienst mixt alkoholfreie Cocktails und vieles mehr.
„Bewusst bieten wir ein vielfältiges Essensangebot zu moderaten Preise, weil wir wissen, dass einige unserer Besucher nicht viel Geld zur Verfügung haben“, erzählt Verwaltungsleiter Mark Lemberger. Und trotzdem bleibt auch von diesen Angeboten noch ein Reinerlös übrig, der ebenfalls dem sozialen Zweck zugeführt wird.
Das Sommerfest in Kombination mit dem Adventscafé im Winter löst das Problem der außergewöhnlichen Geldausgaben. Und in diesem Jahr war auch der Bücherbasar besonders gut bestückt: „Wir haben die Patientenbücherei aufgelöst, weil die Nachfrage danach immer kleiner wurde“, so Lemberger.
Aber für Dr. Jörg Breitmaier, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, gibt es noch einen anderen wichtigen Grund für die Ausrichtung des Sommerfests: „Angesichts der vielen negativen Entwicklungen im Gesundheitswesen, bei immer mehr Technisierung und Ökonomisierung wollen wir mit dem Fest einen Gegenpol setzen: Hier geht es um Sorge für den Patienten und die Angehörigen, um Beziehung und Kontakt.“ Dabei legt er Wert auf die Feststellung, dass „wir im Guten Hirten moderne Medizin machen“, dabei aber „Beziehung“ als sehr wichtigen Bestandteil ansehen.
Dass auch in diesem Jahr wieder so viele Besucher in den großen Park hinter dem Krankenhaus gekommen sind, ist für Breitmaier und Lemberger ein Beweis dafür, dass das Konzept aufgeht. „Unsere Zielgruppe haben wir erreicht“, sagen sie um die Mittagszeit. Die Zielgruppe, das sind die aktuellen Patienten, die so Abwechslung im Krankenhausalltag bekommen. Es sind aber auch ehemalige Patienten, aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Nachbarn, Ehrenamtliche, Angehörige.
Wie in jedem Jahr bietet der Gute Hirte ihnen ein vielfältiges Angebot: Auf der Bühne spielen zwei Bands, die „Pälzer Helde“,die rockige Mundartmusik bieten, und „Dammerstock“, eine Formation aus Karlsruhe, die auch mit osteuropäischem Musikstil unterhält.
Es gibt Vorführungen von orientalischem Tanz, einen Jonglierworkshop, wie immer das Volleyballspiel, und auch eine Vorführung in „Thien-dia“, einer traditionellen weichen vietnamesischen Kampfkunst, die unter anderem der Gesunderhaltung durch meditative Bewegungsformen dient. Die Programmpunkte werden von Mitarbeitenden und / oder deren Bekannten gestaltet.
Info: Das Krankenhaus Zum Guten Hirten besteht aus zwei Kliniken: der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie und der Intensivstation mit sechs Betten. Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie bietet neben der stationären oder teilstationären Behandlung außerdem eine psychiatrische Ambulanz.
Für Menschen mit psychischen Erkrankungen, deren Angehörige und Interessierte organisiert der Sozialdienst immer freitags den Freitagsclub. In der Zeit von 14 bis 15 Uhr gibt es in der Aula in netter Atmosphäre Informationen zu Themen, die sich auf psychische Erkrankungen und die damit veränderte Lebenssituation beziehen. Der Eintritt dazu ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Das Foto © zeigt die Gruppe Dammerstock.