Mittwoch, 22. April 2020
Gottesboten
Impuls von Diakon Stefan Häußler über ganz verschiedene Engel
Engel haben Konjunktur. In jeder Buchhandlung sind kleine Büchlein zu finden mit Titeln wie „Dein Engel für jeden Tag“ oder „Jeder Mensch hat einen Engel“ oder so ähnlich. Und oft sieht man auf dem Buchdeckel einen rosigen und dicken Engelsknaben mit Flügeln und einem seligen Lächeln.
Auch die Bibel erzählt von Engeln. Täte sie das nicht, gäbe es auch diese kleinen Büchlein in den Buchhandlungen nicht. Würde die Bibel nicht von Engeln erzählen, wüssten wir nämlich gar nichts von ihnen.
Und dennoch unterscheiden sich die Engel der Bibel von den Engeln der kleinen Büchlein sehr. Auch in der Apostelgeschichte tritt ein Engel auf. Er befreit die Apostel aus dem Gefängnis, in das die Hohepriester sie gesteckt haben. Aber er ist kein Engel, der vor jeder Gefahr beschützt. Er ist kein Engel der kleinen Büchlein. Er führt die Jünger nicht ins sichere Galiläa. Sondern er befiehlt ihnen in Gottes Namen: „Geht, tretet im Tempel auf und verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens!“ (Apg 5,20). Er schickt sie mitten hinein in die Auseinandersetzung. Mitten hinein in den Tempel.
Auch die Bibel erzählt von Engeln. Aber sie erzählt nicht von harmlosen kleinen Engelsknaben. Was würden die uns auch nützen, wenn es wirklich ernst wird? Sondern sie erzählt von Boten, die uns Gottes Botschaft bringen. Mit allem Ernst. Mit allem Trost. Mit aller Stärke, die darin liegt.
Ihr Stefan Häußler, Diakon