Mittwoch, 06. Mai 2020
König
Impuls von Diakon Stefan Häußler über das Bild von Christus als König
Schon seit es die ersten Christinnen und Christen gab, gibt es auch Bilder für Jesus Christus. Hirte, Bruder, Arzt, Lehrer, Winzer, Sämann. In einem bekannten Kirchenlied tritt Jesus sogar als „Feldherr“ auf. Diese Bilder knüpfen an die realen Erfahrungen an, die Menschen in ihrem Leben gemacht haben. Und sie zeigen, was Menschen jeweils in ihrem Leben brauchten – und was sie deshalb von Christus erhofften. Deswegen sind Bilder wichtig. Denn das, was wir glauben, hängt auch von den Bildern ab, mit denen wir glauben.
Eines der häufigsten Bilder für Jesus Christus ist das Bild des Königs. In vielen Darstellungen, wie hier zum Beispiel in der Kirche Sankt Josef in Ingolstadt, wird Jesus Christus als König auf dem Thron dargestellt. Mit diesem Bild verbindet sich eine große Hoffnung. Die Hoffnung auf einen Mächtigen, der uns beschützt. Die Hoffnung auf einen Richter, der für Gerechtigkeit sorgt.
Könige spielen in der Wirklichkeit unserer Welt keine große Rolle mehr. Geht es um aktuelle Hoffnungsträger und mächtige Beschützer, müssten wir Jesus heute eher mit Virologen und Regierungschefs vergleichen.
Und doch scheint mir das Bild des Königs immer noch gut und immer noch passend. Weil sich im Bild von Christus als König zeigt, dass alle andere Macht dagegen unwichtig ist. Dass der Unterschied zwischen dem mächtigsten und dem machtlosesten Menschen in dieser Welt in den Augen Christi des Königs unbedeutend wird.
„Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat“ (Joh 12,44-45). Ihr Stefan Häußler, Diakon