Dienstag, 29. März 2016
Pfarrer Edrich: Goldenes Priesterjubiläum
Am 20. März 2016 feierte Pfr. i.R. Adalbert Edrich, der am 27. April 2016 auch seinen 80. Geburtstag feiert, sein goldenes Priesterjubiläum.
Pfr. Edrich wurde in Pirmasens geboren. Nach seinem Jurastudium entschloss er sich zum Studium der Theologie, das er in München absolvierte. Sein gesamtes Berufsleben verbrachte Pfr. Edrich in Ludwigshafen: Angefangen hat er 1965 als Diakon in der Pfarrei Heilig Kreuz, 1966 kam er als Kaplan nach Oppau in die Pfarrei St. Martin. 1969 übernahm er die Aufgabe, die damalige Kuratie St. Albert in der Pfingstweide aufzubauen, wo er bis zur Übernahme der Pfarrei St. Sebastian im Jahr 1988 wirkte.
In diesem langsam wachenden neuen nördlichen Stadtteil gab es zwar schon viele Bewohner, aber nichts, was in irgendeiner Weise gemeinschaftsbildend gewesen wäre. So verblieb es die Aufgabe der Kirchen, hier tätig zu werden. Pfr. Edrich musste sich als Bauleiter betätigen und eine Kirche, die gleichzeitig Gemeindezentrum bis heute ist, aufbauen. Noch wichtiger war der Aufbau einer lebendigen Gemeinde, was Pfr. Edrich auch gelang: Ein Pfadfinderstamm, eine Kolpingsfamilie, ein Kirchenchor und eine Laienspielgruppe waren dabei wichtige Bausteine.
Pfr. Edrich gelang dies, weil er auf Menschen zugehen und sie begeistern konnte. Zusammen mit seinen Eltern, die ebenfalls im Pfarrhaus wohnten, war er stets Ansprechperson und Seelsorger der jungen Gemeinde. Es gelang ihm, zusammen mit seinem evangelischen Kollegen, der Stadt und der BASF im Team aus einem gesichtslosen Wohngebiet einen wohnlichen Stadtteil zu formen.
In St. Sebastian in Mundenheim, das Pfr. Edrich 1988 als Pfarrer übernahm, warteten ganz andere Herausforderungen auf ihn. Hier, in der ältesten Pfarrei Ludwigshafens, warteten nicht nur viele Katholikinnen und Katholiken auf ihn, sondern auch viele Einrichtungen und Institutionen: Zwei Kindergärten, ein großes Pfarrheim, das Caritas-Altenzentrum St. Josefspflege und das St. Annastiftskrankenhaus. All dies brachte eine Menge an Verwaltungs- und Gremienarbeit mit sich. Daneben hatte er immer auch Praktikanten und Kapläne in ihre seelsorgerliche Arbeit einzuweisen.
Dort in Mundenheim blieb er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002, und er blieb auch danach dem Stadtteil verbunden, indem er nicht nur seinen Wohnsitz dort wählte, sondern auch, soweit es ihm seine Gesundheit gestattet, Gottesdienste in St. Sebastian hält.
Pfr. Edrich hat sich in hohem Maße für die Menschen in Ludwigshafen verdient gemacht. Vielen Menschen hat er nicht nur als Pfarrer in den Gemeinden helfend zur Seite gestanden, auch als Lehrer in verschiedenen Berufsschulen und Gymnasien hat er über lange Zeit den Jugendlichen Orientierung und Hilfe im Glauben und im Leben gegeben. In seine aktive Zeit fiel die Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils, die eine grundlegende Neuausrichtung der Pastoral in der katholischen Kirche bedeutete. Auch der Aufbau der ökumenischen Sozialstation, die aufgrund der Auflösung der Schwesternstationen in den Pfarreien überregional gegründet wurde, war ihm ein wichtiges Anliegen.
Die Zusammenarbeit mit den kommunalen und außerkirchlichen Institutionen lag ihm immer am Herzen. So wurde auf seine Initiative hin beispielsweise das „Große Kreuz“ in Mundenheim vor dem Abriss bewahrt.