Samstag, 20. September 2025
Kranzniederlegung zum 100. Geburtstag von Monsignore Erich Ramstetter
Mit einer Kranzniederlegung gedachte die Stadt Ludwigshafen am Samstagmorgen ihres Ehrenbürgers Monsignore Erich Ramstetter, der am 20. September 100 Jahre alt geworden wäre.
Gedenken an einen großen Ludwigshafener: Kranzniederlegung für Monsignore Erich Ramstetter
Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck legte um 10 Uhr auf dem Friesenheimer Friedhof einen Kranz am Grab des 2022 verstorbenen Geistlichen nieder. „Wir denken heute an einen Mann, dessen Leben und Wirken weit über seine Amtszeit hinaus in dieser Stadt nachhallt“, sagte Oberbürgermeisterin Steinruck am Grab. „Er war Priester aus tiefster Überzeugung, Bürger dieser Stadt. Fast vier Jahrzehnte hat er das kirchliche und gesellschaftliche Leben dieser Stadt geprägt." Die Oberbürgermeisterin, die Ramstetter nach eigenen Worten „altersmilde" kennengelernt hatte, hob besonders seine Verlässlichkeit hervor: „Er war jemand, mit dem man reden konnte, der Haltung bewiesen hat, der sich an sein Wort gehalten hat."
Steinruck würdigte Ramstetters soziales Engagement: „Ramstetter war da, wo Menschen ihn gebraucht haben. Er wirkte weit über die Kirchentüren hinaus. Viele Projekte tragen seine Handschrift und erzählen, wie sehr er den Menschen zugetan war." Seine stete Bereitschaft, Brücken zwischen Konfessionen und Lebenswelten zu bauen, habe ihn ausgezeichnet. „Sein Leben war ganz dem Nächsten gewidmet", so die Oberbürgermeisterin.
Dekan Dominik Geiger bezeichnete ihn als prägende Persönlichkeit: „Was ist das für ein Schatz, wenn man einen Menschen wie Monsignore Ramstetter kennen durfte und mit ihm unterwegs sein durfte. Er war für alle, die ihm begegnet sind, eine sehr prägende Persönlichkeit." Geiger erinnerte auch daran, dass Ramstetter neben seinem seelsorgerischen Wirken die Musik ein großes Anliegen war – er gründete eine eigene Stiftung zur Förderung musikalischer Projekte.
Ein Leben für Ludwigshafen
Erich Ramstetter wurde am 20. September 1925 in Ludwigshafen geboren und am 13. August 1950 zum Priester geweiht. Vom 1. Oktober 1960 an wirkte er zunächst als Pfarrer an der katholischen Kirche St. Josef in Friesenheim, ab 5. Oktober 1971 dann als Dekan. Nach 38 Jahren im aktiven Dienst trat er am 30. Juni 1998 in den Ruhestand.
Sein Engagement ging weit über die Kirchengemeinde hinaus: Ramstetter wirkte in zahlreichen städtischen Ausschüssen und Gremien mit, unter anderem beim Stadtjugendring und im Jugendhilfeausschuss. Er war Förderer der Arbeit des Heinrich Pesch Hauses und vielfältig in Vereinen und Verbänden ehrenamtlich tätig. Die Ökumene war ihm ein besonderes Anliegen, ebenso die Städtepartnerschaft mit Dessau-Roßlau.
Für seine herausragenden Verdienste um das Gemeinwesen erhielt Ramstetter 1985 das Bundesverdienstkreuz. Am 21. November 1998 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Ludwigshafen verliehen.
Monsignore Erich Ramstetter starb am 16. September 2022, nur vier Tage vor seinem 97. Geburtstag, in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Bis ins hohe Alter hatte er noch Gottesdienste in „seiner" Kirche St. Josef gefeiert und blieb der Gemeinde eng verbunden.