Paul Metzger folgt auf Barbara Kohlstruck

Daniela Beisel, Vorsitzende der Bezirkssynode, gratuliert Pfarrer Paul Metzger zur Wahl.

Die Bezirkssynode hat Pfarrer Paul Metzger zum neuen Dekan des protestantischen Kirchenbezirks Ludwigshafen bestimmt. Wir gratulieren ihm herzlich zur Wahl!

Er tritt voraussichtlich zum Mai 2022 die Nachfolge von Barbara Kohlstruck an, deren Amtszeit im April endet.

Der 48-Jährige war der einzige Bewerber und erhielt 42 Ja-Stimmen von 69 Stimmberechtigten. Vier Wahlberechtigte enthielten sich. Metzger ist bereits Stellvertreter für die scheidende Dekanin Barbara Kohlstruck. Sie stellte sich nicht erneut zur Wahl, da sie im kommenden Jahr in den Ruhestand tritt.

Dekan Alban Meißner wünscht seinem neuen Kollegen "alles Gute und Gottes Segen zu Ihrer Wahl und zu Ihrem neuen Amt". Das Amt des Dekans sei in Ludwigshafen etwas Besonderes, so Meißner, das gelte für die evangelische wie auch die katholische Kirche. "Umso wichtiger ist es, in ökumenischer Verbundenheit zu agieren, so wie es in den vergangenen zehn Jahren auch zwischen Frau Dekanin Kohlstruck und mir gewesen ist. Ich blicke dankbar auf diese Zeit zurück und habe die begründete Zuversicht, dass das gute Verhältnis zwischen unseren beiden Schwesterkirchen auch weiterhin bestehen wird", betonte Alban Meißner.

Zur Person

Dr. Paul Metzger wurde 1973 in Meisenheim am Glan geboren und wuchs in Kaiserslautern auf. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Bethel/Bielefeld, Marburg, Rom und Heidelberg promovierte er 2004 im Fach "Neues Testament" an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2017 ist er Pfarrer in Ludwigshafen-Pfingstweide. Er lehrt Neues Testament und Konfessionskunde an der Universität Koblenz-Landau, leitet die "Laien-Uni Theologie Pfalz" und amtiert seit 2021 als Vorsitzender im Evangelischen Bund Pfalz. Metzger ist Autor zahlreicher Publikationen und spricht Radioandachten im Südwestdeutschen Rundfunk (SWR). Er ist verheiratet mit Ute Metzger, Pfarrerin in Bockenheim. Das Paar hat zwei Kinder.

Für eine selbstbewusste und lebendige Kirche

Als wichtige Aufgaben im Kirchenbezirk nannte Metzger die Auseinandersetzung mit Personalbudget und Gebäudemanagement. Über all dem stehe aber Verkündigung und Seelsorge. Kirche müsse sich darauf konzentrieren, nahe bei den Menschen zu sein. "Das ist mir wichtig", bekräftigte Metzger und betonte, wie attraktiv Kirche ist. Das will er als Dekan herausstellen und wünscht sich mehr Lebendigkeit und Selbstbewusstsein. Die frohe Botschaft solle spürbar werden und auf die Gesellschaft ausstrahlen. Kirche sei geprägt von Vertrauen und Hoffnung, sagte er. "Das müssen wir vorleben und davon erzählen."

Zum Dekanat Ludwigshafen gehören rund 35.000 Gemeindemitglieder in 14 Kirchengemeinden mit insgesamt 20 Kindertagesstätten. Derzeit gibt es 19 Gemeindepfarrstellen sowie 14 Beauftragungen im Schuldienst. Weitere acht Pfarrerinnen und Pfarrer arbeiten zur Dienstleistung oder in gesamtkirchlichen Arbeitsfeldern wie der Klinikseelsorge, der Citykirchenarbeit, der Jugendkirche oder dem Kita-Trägerverbund. In Zeiten knapper Ressourcen bestehen viele Herausforderungen. Dazu gehören die engere - auch ökumenische - Zusammenarbeit der Gemeinden, die Neustrukturierung der Aufgabenbereiche und die Citykirchenarbeit in einem multireligiösen und multikulturellen Stadtgebiet. Zudem wird das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum als landeskirchlicher "Erprobungsraum" zur Personalgemeinde. Das bedeutet, Getaufte gehören nicht automatisch zur Kirchengemeinde an ihrem Wohnort, sondern entscheiden sich selbst für eine Gemeinde, die ihnen zusagt.

Hintergrund

Eine Dekanin oder ein Dekan wird für zehn Jahre von der Bezirkssynode gewählt. Dekane sorgen für das kirchliche Leben im Kirchenbezirk, vertreten den Bezirk in der Öffentlichkeit, erfüllen Aufgaben der Verwaltung und Dienstaufsicht. Bedingt durch die gestiegene Belastung durch Fusionen und Reformprozesse traten geistliche Aufgaben und kollegiale Begleitung in den Hintergrund. Die Landessynode hat darum ein Eckpunktepapier auf den Weg gebracht: "Das Dekansamt im Wandel." Es sieht deutliche Entlastungen vor. Bis Mai 2022 soll das Leitungsamt einen entsprechend neuen rechtlichen Rahmen erhalten. 

Text und Bild: Prot. Dekanat Ludwigshafen/Yvette Wagner