Freitag, 01. August 2025

Ein Ort der Verständigung und Begegnung

Seit zehn Jahren bietet das HPH kostenlose Sprachkurse für Geflüchtete an. Das ist jetzt gefeiert worden.

Am 31. Juli hat das Heinrich Pesch Haus (HPH) das zehnjährige Bestehen seiner ehrenamtlich getragenen Sprachkurse für Geflüchtete gefeiert. Über 800 Menschen haben seit 2015 von dem offenen Angebot profitiert, das weit mehr ist als Unterricht – es ist ein Ort der Begegnung, der Hoffnung und des Ankommens.

Die Jubiläumsfeier begann mit einer Wort-Gottes-Feier. Im Anschluss gestalteten Teilnehmende auf einer Weltkarte aus Holzklötzen ihre Vision einer gerechten Welt.

Pater Tobias Zimmermann SJ, Direktor des HPH, dankte den 33 Ehrenamtlichen, die das Angebot Woche für Woche ermöglichen: „Sie sorgen dafür, dass sich Menschen aufgenommen fühlen. Das HPH ist eine Tür, durch die Menschen Heimat finden.“ Auch Bildungsdirektorin Ulrike Gentner würdigte das Engagement der Freiwilligen: „Hier ist ein Ort der Verständigung und der Begegnung entstanden.“

Ein Ort für Teilhabe und Perspektiven

„Sprache ist der Schlüssel zur Teilhabe“, betonte Zimmermann. Das HPH verstehe sich als Ort der Solidarität und Gerechtigkeit – ganz in der Tradition seines Namensgebers Heinrich Pesch. Die Sprachkurse seien keine staatlich geförderten Integrationskurse, sondern ein ergänzendes, niederschwelliges Angebot – finanziert durch Spenden und eine halbe Stelle des Jesuitenordens. Denn die Arbeit mit Geflüchteten ist ein Schwerpunkt der Arbeit der Jesuiten.

Bereits 2015 startete das Haus mit einem Willkommenscafé und ersten Sprachangeboten – getragen von der Überzeugung: Ohne Sprache keine Integration. Daraus entwickelte sich ein dauerhaftes Projekt, das seit zehn Jahren Teil der DNA des Hauses ist.

Erfolgsgeschichten aus dem Sprachkurs

Viele Teilnehmende haben durch die Kurse den Einstieg in Arbeit oder Ausbildung geschafft – so auch Svitlana (62) aus der Ukraine, die bald in einem Hort arbeitet: „Ich liebe die Atmosphäre im Unterricht. Es ist eine gute Möglichkeit, meine Deutschkenntnisse zu verbessern.“ Oder Supriya Negi aus Indien, die sich auf ihre Pflegeausbildung vorbereitet. „Im HPH kann ich regelmäßig sprechen – ohne Prüfungsdruck“, sagt sie.Die Lernenden sind sich einig: „Die Sprachlehrer sind viel mehr als Lehrer, sie sind Mentoren, Freunde – sie haben uns geholfen, in Deutschland anzukommen.“

Ehrenamt mit Herz

Seit 2021 engagiert sich Manfred Pfeiffer (78) als Sprachhelfer: „Es macht mir sehr viel Spaß, den Leuten Deutsch beizubringen. Besonders freue ich mich, wenn mir ehemalige Teilnehmer auf der Straße begegnen und erzählen, dass sie nun arbeiten oder eine Ausbildung machen.“

Das Angebot des HPH ist keine Einbahnstraße. Viele Geflüchtete engagieren sich selbst – etwa bei der Essensausgabe von Mahlzeit LU oder beim LU can help-Waffelstand.

Mitmachen erwünscht

Die Kurse finden in kleinen Gruppen statt, individuell abgestimmt auf das Lernniveau. Was Ehrenamtliche mitbringen sollten? „Liebe zur Sprache und zu den Menschen“, sagt Koordinator Dr. Matthias Rugel SJ. Wer sich engagieren möchte, ist herzlich eingeladen, unverbindlich hineinzuschnuppern.

 

Kontakt:

Matthias Rugel SJ, Telefon: 0621 5999-365
E-Mail: rugel@hph.kirche.org

 

Bilder (HPH):