Dienstag, 25. September 2018

25 Jahre: Viel Lob für den SKFM und seine Ehrenamtlichen

Die Reform des Betreuungsrechts im Jahr 1992 war Anlass für die Gründung von Betreuungsvereinen. Acht gibt es im Bistum Speyer, einer davon ist der SKFM Ludwigshafen (Sozialverein katholischer Frauen und Männer), der in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen feiert. Erster hauptamtlicher Mitarbeiter war damals Martin Schoeneberger, und er ist heute noch Geschäftsführer.

In den Jahren ist der SKFM stetig gewachsen und umgezogen, das letzte Mal 2012 in die heutigen Räume an der Rheinallee. Heute beschäftigt der SKFM vier Hauptamtliche, die rund 140 Menschen betreuen, und 73 Ehrenamtliche, die teils Verwandte, teils auch ganz fremde Menschen unterstützen, die ihre Angelegenheiten infolge einer körperlichen, seelischen oder geistigen Erkrankung nicht mehr alleine besorgen können.

Sie begrüßte Schoeneberger bei der Jubiläumsfeier besonders, „denn Sie tragen ganz wesentlich dazu bei, dass der Verein seine Arbeit leisten kann.“ Doch uneingeschränkte Freude kommt beim Geschäftsführer nicht auf. Zwar leisten die vier Hauptamtlichen ihre Arbeit nach wie vor „gern und mit großem Engagement“. Allerdings sind die Vergütungsrichtlinien seit 2005 nicht mehr gestiegen, was den SKFM in finanzielle Schwierigkeiten bringt. Und zunehmend gibt es Menschen, deren Betreuung eine besondere sozialarbeiterische Kompetenz verlangt, die also nicht von Ehrenamtlichen geleistet werden kann und entsprechend aufwendig ist.

Dennoch ist Schoeneberger stolz auf „seinen“ SKFM: „Die Menschen verlassen sich auf den Verein“, sagt er und berichtet von 50 Menschen in Ludwigshafen, die sich nicht auf Freunde oder Verwandte verlassen können oder wollen und daher beim SKFM ihre Betreuungsverfügung hinterlegt haben: „Das ist ein großer Vertrauensbeweis“. Zudem investiert der Verein viel Zeit in Information und Beratung zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in Form von Vorträgen und Sprechstunden.

Viele lobende Worte kamen von den Vertretern aus Politik und Kirche. Ludwigshafens Sozialdezernentin Beate Steeg und die beiden Landtagsabgeordneten Marion Schneid (CDU) und Anke Simon (SPD) verwiesen auf die immer komplexere rechtliche Komponente und die Bedeutung des Ehrenamts in der heutigen Zeit. Das sei ein Gegentrend zu „Jeder denkt nur an sich“ und könne nicht hoch genug geschätzt werden.

In Anlehnung an die Sternsingeraktion sagte Diakon Hubert Münchmeyer in Vertretung von Dekan Alban Meißner zu den Ehrenamtlichen: „Sie sind ein Segen, denn Sie sind genau dort, wo Jesus Sie haben will!“
Die Geburtstagsfeier war die dritte Veranstaltung anlässlich des Jubiläums: Es fand bereits ein Benefizkonzert statt sowie die Mitgliederversammlung mit Ehrungen von langjährigen Ehrenamtlichen.

Darüber hinaus veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Betreuungsvereine für Ludwigshafen, Frankenthal und den Rhein-Pfalz-Kreis eine Veranstaltungsreihe zum Betreuungsrecht. Erster Termin ist am Donnerstag, 25.10.2018. Dann kommt um 18 Uhr die Wissenschaftsjournalistin Cornelia Stolze und referiert über: „Fehldiagnose Demenz: Vorn Irrtümern, Irreführung und falschen Therapien“.