Dienstag, 19. September 2017
Abschied und Einführung von Klinikseelsorgerinnen
„Rucksackworte“ gab es zum Abschied von Andrea Knecht als Klinikseelsorgerin im Klinikum Ludwigshafen und zur Einführung von Christiane Dietz und Marita Seegers als ihre Nachfolgerinnen. „Rucksackworte“, weil Andrea Knecht passionierte Jakobs-Pilgerin ist, und die Seelsorgerinnen durch diese Metapher gut ihre Erfahrungen, Hoffnungen und Wünsche mitteilen konnten.
Nach sechs Jahren verlässt Andrea Knecht Ludwigshafen, um in Landau weiterzuwirken. In ihrem Rucksack befinden sich nach ihren Worten viele kostbare Erlebnisse aus dieser Zeit. Für ihre Arbeit brauchte sie bequeme Schuhe für weite Wege, bunte Kleider, um den Menschen – vor allem auf der Intensivstation – ein wenig Sonnenschein zu bringen, einen Stock zum Aufstützen und Halt geben. Als „Proviant für die Seele“ bezeichnete Knecht das Vertrauen und die Dankbarkeit, die sie erlebt hat, und als Erinnerung an sie und ihren Abschied hatte sie für alle Gäste Jakobsplätzchen gebacken.
Christiane Dietz hatte im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin keinen Tourenrucksack, sondern einen kleinen Tagesrucksack gepackt. Aber auch er steht für sie sinnbildlich für all das, was sie im Leben braucht – und da nannte sie in erster Familie Menschen aus dem privaten und dem beruflichen Umfeld. „Von Kindesbeinen an“, so Dietz weiter, brauche sie aber auch ihren Glauben. Den will sie nun in ihrer neuen Tätigkeit für die Menschen spürbar machen.
Marita Seegers hat einen mittelgroßen Rucksack gepackt, der auch mal für ein Wochenende passt. Darin befindet sich ihr grundsätzliches Interesse für berufliche Neustarts. Ihre Hoffnung für ihre neue Aufgabe: „möglichst oft zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sein.“ Schon nach den ersten Tagen habe sie ermutigende Erfahrungen gesammelt, nun hat sie viele Fragen, hofft auf gute Antworten und neue Fragen. „Eingepackt in ein lockeres Tuch“ hat Marita Seegers den Wunsch, dass Gott sie begleiten möge und die Arbeit als Klinikseelsorgerin Teil ihres eigenen Glaubenswegs ist.
Eingebettet waren Abschied und Begrüßung in einen Wortgottesdienst. Susanne Laun vom Bischöflichen Ordinariat fand das Bild des Rucksacks passend: „Auf kleinstem Raum haben Sie das Wichtigste zusammengepackt; da muss man genau überlegen, was wirklich wichtig ist!“ Sie dankte auch der Klinikleitung, dass Seelsorge ermöglicht und erlaubt wird, und lobte Andrea Knecht für ihr „Herzblut und Engagement, für ihre Präsenz und Achtsamkeit“. Sie zitierte Knechts Äußerung: „Nur Da-Sein ist kein Nur“, und hob ihre Arbeit vor allem mit trauernden Menschen und auf der Intensivstation hervor, die Andrea Knecht besonders am Herzen lag.
Prodekan Josef Steiger begrüßte die beiden Seelsorgerinnen, die sich die ganze Stelle von Andrea Knecht künftig teilen, und betonte: „Dieser Dienst erfordert besondere Menschen“. Geleitet wurde der Wortgottesdienst von Klinikseelsorger Mijo Ikic.
Foto ©: Horst Heib