Mittwoch, 10. Dezember 2014
Sternsinger haben sogar Post vom Papst bekommen
„Segen bringen, Segen sein - Gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen und weltweit!“ So lautet das Motto der kommenden Aktion Dreikönigssingen, an der sich die Mädchen und Jungen als Sternsinger und zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in allen Ludwigshafener Gemeinden beteiligen.
In den ersten Januartagen machen sie sich wieder auf den Weg, bringen den Segen in die Häuser und sammeln Geld für einen guten Zweck. Aber nicht alle Sternsinger spenden ihr Geld für das Projekt des Kindermissionswerks, einige unterstützen auch Projekte, zu denen besondere Beziehungen bestehen.
In der Gartenstadt gibt es in diesem Jahr einen besonderen Bezug zu den Philippinen; schließlich war das Gemeindemitglied Dr. Frieder Metz für sechs Wochen für die German Doctors dort im Einsatz. Neben den Kitas ist immer auch das Altersheim ein fester Anlaufpunkt, denn die Bewohner freuen sich jedes Jahr auf das kleine Programm mit Gedichten und Musikstücken. Neben den Geldspenden bekommen die Sternsinger auch viele Süßigkeiten, die sie zum großen Teil der Ludwigshafener Tafel spenden.
In St. Josef und St. Gallus singen die Sternsinger für ein Projekt für Straßenkinder in Chile. Der ehemalige Pfarrer Dr. Gerd Babelotzky hat den Kontakt zu Pater Paul Oden hergestellt, und immer wieder kommen Briefe, in denen er von den Fortschritten berichtet. Die Süßigkeiten spenden die Friesenheimer Kinder dem Caritas-Förderzentrum St. Martin. St. Michael hat schon seit vielen Jahren eine Partnergemeinde in Ruankuba /Ruanda und spendet den Erlös der Sternsinger dorthin.
In St. Sebastian haben die Sternsinger ein wahres Mammutprogramm zu absolvieren: Sie besuchen in zwölf Gruppen rund 400 Familien und Einzelhaushalte. Seit vielen Jahren unterstützen sie ein Schulprojekt der Dominikanerinnen in Brasilien. Lange Zeit hat dort die aus Mundenheim stammende Schwester Diana Marz gearbeitet. Viele ältere Mundenheimer kennen sie noch persönlich. Inzwischen besteht durch junge Mitschwestern im Mutterhaus in Speyer weiterhin ein direkter Draht. Die Schwestern in Brasilien ermöglichen Kindern den Schulbesuch. Darüber hinaus kümmern sie sich um Kinder und Jugendliche am Rand der Gesellschaft und leisten gezielt Aufklärungs- und Präventionsarbeit durch sinnvolle Freizeitgestaltung.
Ein „eigenes“ Projekt unterstützen auch die Sternsinger aus Edigheim: Das Geld wird seit neun Jahren in das Kinderheim Hogar Las Parras in Chile gesandt. Dort leben zwölf bis14 Kinder wie in einer großen Familie zusammen. Ein Mitglied der Pfarreiengemeinschaft, Achim Lauer, hat dort seinen Zivildienst verbracht. Die meisten Sternsinger kennen ihn gut. Einige von ihnen haben auch den Heimleiter Enrique Briceno bei einem Vortrag persönlich kennengelernt. Zudem werden die Sternsinger jedes Jahr über die Situation im Heim informiert.
Spannend ist die Sternsingeraktion für die Kinder und Jugendlichen aus St. Martin. Im Vorfeld gibt es zwei Vorbereitungstreffen, bei denen die Aktion vorgestellt und neue Lieder einstudiert werden. Rund 250 Hausbesuche plus Kitas, Polizei und Feuerwehr stehen auf dem Programm. Als Lohn für ihre Mühen gibt es jährlich eine Party und alle zwei Jahre einen Ausflug.
Die Sternsinger werden noch in anderer Hinsicht für ihr Engagement belohnt, das ja auch körperlich sehr anstrengend ist. So lädt Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse jährlich eine Gruppe zum Empfang ein. Die Sternsinger aus St. Martin waren schon in der Staatskanzlei in Mainz zu Gast und haben über ihre Ministranten in diesem Jahr einen Brief an Papst Franziskus geschickt und darauf sogar eine Antwort erhalten.