Donnerstag, 14. Juli 2016
Küchenfest für die Bewohner der St. Josefspflege
Im Caritas-Altenzentrum St. Josefspflege bemühen sich Haupt- und Ehrenamtliche, den Bewohnern immer neue Anreize zu bieten und sie am Leben teilnehmen zu lassen. Die neueste Idee war jetzt ein Küchenfest.
„Das macht mir Spaß, wenn alles so bunt zusammengewürfelt ist und wenn alle da sind!“ Leonore Poh schaut zufrieden in der Cafeteria des Caritas-Altenzentrums St. Josefspflege in Ludwigshafen umher. Vor ihr steht ein leerer Teller. Heute hat sie sich ihr Essen selbst in der Küche geholt, denn erstmals gab es ein Küchenfest: Küchenleiter Andreas Reuther hatte die Idee, die Bewohner einmal hinter die Kulissen schauen zu lassen. Und das kam gut an.
„Am meisten hat mich beeindruckt, wie sauber die Küche ist“, lobt Leonore Poh. Aber viel wichtiger ist für sie: „Ich freue mich, dass sich die Mitarbeiter so viel Mühe gemacht haben. Woanders werden die Alten auf die Seite geschoben, aber ich bin doch noch ein lebender Mensch!“ Daher ist die 84Jährige „sehr zufrieden“ mit der St. Josefspflege.
Passend zum Wetter gibt es italienische Speisen; die Bewohner wählen genüsslich aus, was auf ihre Teller soll. Auch ein Büffet mit Antipasti ist aufgebaut, und es gibt einen selbst gemachten Nachtisch. In der Schlange bei der Essensausgabe werden Erinnerungen wach: „Ich habe früher auch in der Küche gearbeitet“, erzählt eine alte Dame stolz. Für ihre Mitbewohner ist das neu, und so kommen sie sofort ins Gespräch.
Die Aktion ist eine echte Herausforderung - für alle Beteiligten im Altenzentrum, berichtet Katrin Klehr, Bereichsleiterin für den Sozialdienst. Unter anderem sind acht Ehrenamtliche im Einsatz, die die Bewohner auf ihrem „Rundweg“ durch das Lager, den Kühlraum und am Büro von Küchenleiter Reuther hindurch in die Küche begleiten. Auch das Küchenteam hat schon um vier Uhr in der Frühe angefangen mit den Vorbereitungen, und die hauptamtlichen Betreuungskräfte sind da und verteilen zum Essen die notwendigen Medikamente.
„Ich liebe solche Sachen“, bekennt Reuther. Denn neue Ideen bieten den Bewohnern neue Anreize. Das Problem mit der Hygiene wurde durch eine Ausnahmegenehmigung gelöst. Zugleich kann der Kücheneiter zeigen, dass bei ihm alles frisch gekocht wird, ohne Fertigprodukte. Dass das übliche enge finanzielle Budget, mit dem er normalerweise auskommen muss, in diesem Fall nicht ausreicht, ist selbstverständlich. Aber, meint er, dafür sind Spenden, die das Haus hin und wieder bekommt, gut angelegt.
Alle Bewohner, die dazu körperlich in der Lage sind, treffen sich zu diesem besonderen Essen in der Cafeteria. Normalerweise essen die meisten in ihren Wohngruppen. Aber außer dem Essen gibt es heute eine weitere Besonderheit. Das Rosenthal-Duo aus Mannheim macht Musik. Und so wird nach dem gemeinsamen Mittagessen noch gesungen und sogar getanzt.
Das Bild zeigt die Auszubildende Celina Lachowicz, die den Bewohnern nach Wunsch den Teller richtet.