Montag, 19. Juni 2017

Bischof Wiesemann weiht neue Glocke für St. Dreifaltigkeit

„Unsere Kirchen prägen die Silhouette der Stadt, und die Glocken prägen ihr Klangbild.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Dr. Udo Stenz die Besucher der Vesper mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zu Weihe der neuen Glocke „Heilig Kreuz“ für die Kirche St. Dreifaltigkeit. Bekanntlich war die Glocke im April in Karlsruhe aus zwei von sechs ehemaligen Glocken der Kirche Heilig Kreuz gegossen worden.

„Glocken lassen uns innehalten. Sie erinnern uns an die Menschwerdung Gottes: Gott wohnt mitten unser uns. Die Glocke will den Klang unseres Lebens verändern, uns rufen zu Gebet und Gemeinschaft und schenkt uns Mut, Hoffnung und Kraft zur Gestaltung der Zukunft.“ So charakterisierte Pfarrer Stenz die Bedeutung der Kirchenglocken.

Die einzelnen Weiheschritte durch Bischof Wiesemann erläuterte Diakon Johannes Müller. Zuerst wurde die Glocke mit Wasser besprengt und anschließend sieben Mal mit Krankenöl gesalbt. Nach der Predigt salbte der Bischof die Glocke erneut, diesmal mit Chrisam. Nach dem Weihegebet wurde sie erstmals drei Mal angeschlagen, und am Ende stellte der Bischof ein Weihrauchgefäß unter die Glocke.

In seiner Predigt ging Bischof Wiesemann auf diese einzelnen Schritte noch einmal genauer ein und betonte die Bedeutung von Kirchenglocken. Sie sind mehr als Musikinstrumente; sie klingen von den Rändern her, wo sie angeschlagen werden, und ihr Klang breitet sich aus und wird weit ins Land hörbar. Sie sammeln die Menschen zum Gebet und bringen die frohe Botschaft des Friedens. Die Glocke ruft zu freudigen und traurigen Anlässen – und verbreiten so die Zusage Gottes: „Ich bin das Leben.“

Bischof Wiesemann lobte, dass alle sechs Glocken aus Heilig Kreuz weiter ihren Dienst tun – in St. Dreifaltigkeit, in der heute griechisch-orthodoxen Kirche St. Maria und in verschiedenen Ländern der Welt. „Sie zeigen so unsere ökumenische und weltweite Verbundenheit“, freut sich Bischof Wiesemann. Zum Klang der Glocke und zum Weihrauch, der am Ende der Vesper aufstieg, mahnte er: „Wir wollen nicht penetrant sein - sondern wohl duftend und gut klingend.“ Der Klang der Glocke sei kein Schlachtruf, sondern die Botschaft: „Gott ist die Liebe, die in uns lebendig bleiben soll.“

Kleine Glöckchen, die ebenfalls den Namen „Heilig Kreuz“ tragen, werden in Erinnerung an die Glockenweihe zum Preis von 20 Euro verkauft. Der Erlös dient der Finanzierung der neuen Glocke und ihrer Anbringung im eigens dafür vorbereiteten Glockenturm.