Sonntag, 03. Dezember 2017

Lichter und Plätzchen für die Jugendfreizeitstätten

Die Dekoration, den Adventskranz und die Plätzchen, die in den Wochen vor Weihnachten die katholische Jugendfreizeitstätte Willi-Graf-Haus in Friesenheim schmücken, nehmen die Jugendlichen durchaus wahr.
Ansonsten spielt diese Zeit in ihrem Alltag aber keine Rolle, beobachtet Mitarbeiterin Anke Ehwald. Trotzdem, betont sie, „versuchen wir den christlichen Hintergrund das ganze Jahr durch das Vorleben der christlichen Werte wie Nächstenliebe, Toleranz gegenüber Mitmenschen und Natur oder friedliches Zusammenleben zu vermitteln.“

„Letztes Jahr haben wir im Jugendtreff Plätzchen gebacken, weil es der Wunsch einiger Jugendliche war. Am Ende waren dann die Mitarbeiter alleine in der Küche, weil alles einfach zu lange gedauert hat. Plätzchen essen, das schaffen unsere Jugendlichen besser“, erzählt Anke Ehwald augenzwinkernd. Sie ist Mitarbeiterin der katholischen Jugendfreizeitstätte Willi-Graf-Haus (WGH) in Friesenheim.

Im Kindertreff ist es einfacher, Advent und Weihnachten zu thematisieren, weil das Team unterschiedliche Angebote macht, die auch angenommen werden: „Wir backen mit den Kindern Plätzchen, wir veranstalten die Nikolausfeier, dabei werden auch adventliche Lieder gesungen. Im Mädchentreff basteln wir Weihnachtsgeschenke“, zählt die Sozialpädagogin auf. Zudem gibt es im Mädchentreff eine adventliche Feier mit den Müttern; bei Gebäck und Kaffee, Tee oder Kakao wird an diesem gemütlichen Nachmittag gebastelt, erzählt und gespielt.

Die Erwartungen der Kinder an Weihnachten sind ganz unterschiedlich, weiß Ehwald: Muslimische Kinder verspüren keine Vorfreude und wissen mit den freien Weihnachtstagen oft nichts anzufangen. Für die Kinder, die in christlichem Kontext aufwachsen, stehen auch Geschenke und schulfreie Tage im Zentrum ihrer Vorfreude. „Wir akzeptieren das“, sagt Anke Ehwald dazu. „Wir erzählen über Nikolaus, Advent und Weihnachten, vielleicht bleibt da ja etwas davon hängen“, hofft sie.

Diese Hoffnung hegt auch Andreas Massion, Leiter der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte (LWF), und nennt als Beispiel die Nikolausfeier am 6. Dezember: „Da sitzen wir zusammen, verzehren selbst gebackenes Gebäck, singen Lieder und hören eine kleine Geschichte.“ Bei solchen Anlässen, so seine Erfahrung, sind die Kinder und Jugendlichen am ehesten zu erreichen.

In diesem Jahr werden außer Waffeln und Plätzchen auch Nikoläuse aus Hefeteig gebacken und wie in den Vorjahren der – bereits aufgestellte – Tannenbaum mit selbst gebasteltem Schmuck geschmückt.  „Beim Backen oder wenn wir zu zweit zusammensitzen, kann es zu persönlichen Gesprächen kommen“, sagt Massion. „Nächstenliebe geht auch durch den Magen“, sagt er schmunzelnd, und: „Der Atmosphäre mit Kerzen und Tannenbaum können sich die Jugendlichen nicht entziehen.“

Aber auch er sagt, wie seine Kollegin Ehwald: „Als Religionspädagoge würde ich gerne noch viel mehr christliche Inhalte – nicht nur an Weihnachten, sondern im gesamten Jahresverlauf - vermitteln.“ Die Realität aber ist eine andere, und so ist es ihm ein wichtiges Anliegen, das ganze Jahr über christliche Werte kontinuierlich vorzuleben und zu vermitteln, „etwa im Hinblick auf Respekt oder den Umgang mit der Natur und Schöpfung.“

Die katholischen Jugendfreizeitstätten in Ludwigshafen:

Ludwig-Wolker-Freizeitstätte
Karl-Krämer-Straße 6, Telefon: 0621/567050, lwf-lu@freenet.de
Öffnungszeiten:
Jugendbereich: Montag  bis Freitag  16.30  - 19 Uhr
Kindertreff:  Montag bis Freitag: 14 bis 16.30 Uhr

Jugendfreizeitstätte Willi-Graf-Haus
Leuschnerstraße 151, Telefon: 0621/696257,  team@willi-graf-haus.de
Öffnungszeiten
Kindertreff: Montag bis Donnerstag von 14.30 Uhr bis 17 Uhr
Jugendtreff: Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 bis 21 Uhr
Mädchentreff: Freitag von 14.30 bis 17 Uhr
Hausaufgabenhilfe: Montag bis Donnerstag von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Foto ©: Horst Heib