Dienstag, 30. Oktober 2018
Viele helfen zusammen für das Benefizkonzert
Schon seit August probt der Projektchor des katholischen Stadtdekanats Camerata Vocale das 70-minütige Requiem von Franz von Suppé. Am Sonntag, 04.11.2018, wird es um 17 Uhr in der Kirche St. Ludwig aufgeführt.
Der Eintritt ist frei, um Spenden für den Förderverein Hospiz wird gebeten.
Um ein solches Benefizkonzert auf die Beine zu stellen, braucht es viele Ehrenamtliche. An erster Stelle stehen natürlich die Sängerinnen und Sänger, betont Georg Treuheit. Rund 50 sind es bei diesem Projekt. „Einige sind neu, andere kommen immer wieder zu den großen Projekten“, weiß er inzwischen. Wie groß das Interesse ist, liegt immer auch am Werk, das aufgeführt wird. „Das Requiem von Suppé ist im Moment sehr beliebt“, hat er erfahren und schmunzelt. „Es ist eine Alternative zu Mozart und Verdi.“ Er erinnert sich an die Anfänge des Dekanats-Projektchors: „Wir waren damals mit die Ersten“, sagt er stolz. Die Idee dahinter: Interessierte binden sich nur auf eine gewisse Zeit an das Projekt, nicht dauerhaft. Oft kommen aber auch Sängerinnen und Sänger, die in anderen Kirchenchören singen und spüren, dass dort aufgrund des Mitgliederrückgangs so große Werke nicht mehr gesungen werden können.
„Für den Erfolg eines solchen Konzerts brauchen wir aber auch bereitwillige Gemeinden“, betont der Dekanatskantor. In St. Michael habe er einen guten Ort gefunden um zu proben. In St. Ludwig wiederum habe er die Bereitschaft gespürt, das Konzert auszurichten. Dafür muss ja unter anderem eine Bühne aufgebaut werden und alle bereit gehalten werden für den anschließenden Sektempfang. Das kostet einiges an Zeit und Muskelkraft. Und die Mitglieder des Fördervereins Hospiz helfen mit beim Sektausschank.
„Sterben und Tod sind Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Dabei möchte wohl jeder in Würde sterben, in einem familiären Umfeld, menschlich einfühlsam und medizinisch kompetent begleitet und versorgt. Genau dafür stehen das Hospiz Elias, der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst und die Palliativstation im St. Marienkrankenhaus in Ludwigshafen, die der Förderverein unterstützt“, sagt der Vorsitzende Ansgar Schreiner. Alle drei Einrichtungen sind auf Spenden angewiesen.
So verbindet das Konzert verschiedene Anliegen: Es ist eine gute Möglichkeit, dieses besondere Werk kennenzulernen: „Das Requiem ist eine klassische Totenmesse und passt daher sehr gut in den November“, sagt Dekanatskantor und Chorleiter Georg Treuheit. Es stimme thematisch auf den Trauermonat November ein. Allerdings sei es im Gegensatz zu manch anderen Requiems nicht so düster, es sei gegen Ende hin fast heiter. „Man geht versöhnlich aus der Aufführung heraus, weil zum Schluss noch ein musikalischer Hoffnungsschimmer zu hören ist. Es kommt Barmherzigkeit durch“, sagt er.
Barmherzigkeit ist auch zu spüren in der Arbeit der haupt- und ehrenamtliche Tätigen im Hospiz, im ambulanten Hospizdienst, auf der Palliativstation im St. Marienkrankenhaus sowie im Förderverein: „Aufgrund gesetzlicher Vorgaben können nicht alle Leistungen mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Wir müssen fünf Prozent unserer Ausgaben durch den Einsatz von Ehrenamtlichen und über Spenden decken“, informiert Hospizleiter Rolf Kieninger.
„Alle wissen, es geht um eine gute Sache“, betont Treuheit. Da packen dann viele Hände an, damit am Ende das Stadtdekanats als Sponsor für das stationäre Hospiz Elias eine stattliche Summe zusammen bringt. „Und die wird dringend benötigt“, weiß Treuheit.
Spenden werden zum Beispiel für Blumenschmuck, Therapeuten, Einrichtungsgegenstände, das monatliche Trauercafé, aber auch für Fortbildungen und Supervisionen der Mitarbeiter benötigt.