Mittwoch, 06. Mai 2015
27 Bewohner des Altenzentrums sind umgezogen
27 Bewohner des Ludwigshafener Caritas-Altenzentrums St. Franziskus sind in ihr neues Zuhause, das Altenzentrum St. Magdalena in Bobenheim-Roxheim, gezogen. Das Deutsche Rote Kreuz übernahm mit zwölf Helfern und fünf Fahrzeugen den Transport der Bewohner.
„Gute Reise, Frau Becker. Jetzt geht es auf große Reise, Frau Schulz.“ Der Leiter des Ludwigshafener Caritas-Altenzentrums Florian Kutschke-Käß verabschiedet jeden Bewohner persönlich. 27 Senioren ziehen in das neu errichtete Caritas-Altenzentrum St. Magdalena in Bobenheim-Roxheim. Frühstück gibt es noch wie gewohnt im großen Speisesaal der Ludwigshafener Einrichtung, danach erhält jeder Bewohner ein Namensschild, auf dem auch der Name seiner zukünftigen Wohngruppe steht.
Die Umzugskisten und persönliche Einrichtungsgegenstände haben die Mitarbeiter schon in den vergangenen Tagen gepackt und in das neue Altenzentrum gebracht. Auch die Verwaltung ist bereits am neuen Standort, lediglich die EDV wird am Umzugstag selbst umgezogen.
Die Eingangstür und das Foyer fest im Blick, sitzt eine muntere Seniorengruppe an einem großen Tisch zusammen und wartet darauf, dass es endlich losgeht. Scherze fliegen hin und her. Heimbeirat Werner Riede ist neugierig „ob es dort so gut wie hier wird“. „Die Harmonie im Haus ist toll“, lobt er und hofft, dass das so bleibt. Auch das Freizeitangebot mit Kegeln, Singen und Gedächtnistraining möchte der 71-Jährige nicht missen. Seine Tischnachbarin Johanna Lenhart sieht das Ganze pragmatisch: „Mir macht das nichts aus“, sagt sie.
Eine Etage höher hat Brigitte Denu zwei Koffer und einen alten Metall-Nachttisch zum Abholen bereitgestellt. „Der Nachttisch begleitet Frau Denu schon seit vielen Jahren und sie wollte ihn unbedingt mitnehmen“, erzählt Florian Kutschke-Käß. Die 85-Jährige ist schon sehr gespannt auf ihr neues Zuhause, von dem sie bislang nur gehört hat, dass es sehr schön sein soll. „Der liebe Gott ist überall. Er ist hier im Haus und dort. Man ist auf der ganzen Welt zuhause, wenn man an Gott glaubt. So fasse ich es auf“, sagt sie. Für den großen Tag hat sie sich extra schick angezogen. „Ich hoffe, dass alles klappt“, sagt die Heimbeirätin und verabschiedet sich schnell, um letzte Sachen zu richten.
Und dann geht es endlich los. Zwölf ehrenamtliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes fahren auf den eigens abgesperrten Parkplatz. Einsatzleiter Christian Ludes bespricht mit dem Heimleiter und der Pflegedienstleiterin den Ablauf des Umzugs. „Zuerst die Liegend-Transporte, dann die Rollstühle und parallel die Bewohner, die gehen können“, gibt er die Reihenfolge der Fahrten vor. Jeder Wagen wird zweimal fahren. Um für alle Eventualitäten beim Transport gerüstet zu sein, hat Pflegedienstleiterin Dubrovka Pejic für jeden Bewohner einen Überleitungsbogen und Notfallunterlagen mit der aktuellen Medikation für die Sanitäter zusammengestellt. Nacheinander werden die Bewohner nun ins Foyer gebracht, von dort aus geht es weiter zu den wartenden Wagen.
„Herzlich willkommen in St. Magdalena, Frau Becker!“ – Nach 20 Minuten Fahrt erwartet Einrichtungsleiter Uwe Stahl die Bewohner in Bobenheim-Roxheim und begrüßt jeden einzelnen mit Handschlag. „Für die Bewohner ist das Stress“, weiß er. Diesen gelte es so gut wie möglich aufzufangen. So stehen mehrere Mitarbeiter bereit, die die Bewohner in ihre neuen Wohngruppen und auf ihre Zimmer begleiten. Gab es in St. Franziskus überwiegend Doppelzimmer, leben die Bewohner in St. Magdalena in Einzelzimmern - helle Räume mit großen Fenstern. Auf dem Bett liegt sogar ein kleines Betthupferl. „Hier fühlen wir uns bestimmt wohl“, freut sich Sigrid Nagel. Auf dem Weg in das erste Obergeschoss in die Hausgemeinschaft „Silbersee“ hat die Wohngruppenleiterin dem Ehepaar bereits die offene Küche, den Aufenthaltsraum und den großen, überdachten Balkon gezeigt. Es duftet bereits nach Essen, denn die jeweils zwölf Bewohner der fünf Wohngruppen werden in ihrem eigenen Bereich essen.
St. Magdalena verfolgt damit ein neues Pflegekonzept, das sogenannte Hausgemeinschaftskonzept, bei dem die Senioren in Kleinstgruppen wohnen und ihren Alltag gemeinsam gestalten. „Dadurch sollen die Ressourcen der Bewohner gefördert werden oder wiederaufleben“, erklärt der Heimleiter. Zunächst werden drei Gemeinschaften in den drei zweigeschossigen Wohngebäuden mit den Ludwigshafener Bewohnern eröffnet, nach und nach werden die übrigen Plätze belegt. Die Nachfrage danach ist sehr hoch, weiß Stahl, die Bobenheim-Roxheimer seien sehr froh, wieder ein Seniorenzentrum in ihrer Gemeinde zu haben.
Text und Bild: Caritasverband für die Diözese Speyer