Donnerstag, 23. November 2017
Spende für Hospiz Elias schenkt die „Fülle des Lebens“
„Es war ein sensationelles Konzert und ein wirklich bemerkenswerter Nachmittag.“ So charakterisierte Rolf Kieninger, Leiter des Hospiz Elias, das „Brahms-Requiem“, das der Kirchenchor St. Josef gemeinsam mit dem Deutschen Rotary Chor und Gastsängern der Metropolregion in der Kirche St. Josef gesungen hatte. Es bildete den feierlichen Abschluss der Totengedenkwoche der Pfarrgemeinde Hl. Cäcilia und war zugleich ein Benefizkonzert für das Hospiz Elias.
5000 Euro Reinerlös erbrachte der Nachmittag am Ende. Die Spende überreichten die Leiterin des Konzertprojekts Dr. Elke Voelker gemeinsam mit Pfarrer Dr. Udo Stenz und Bernhard Kugler und Norbert Fritsch (beide vom Kirchenchor St. Josef) jetzt an Rolf Kieninger und sein Team.
Die Summe kam auch durch einen Glühweinausschank im Anschluss an das Konzert rund um ein Rebenfeuer zusammen. Für den Austausch an dieser Stelle war Kieninger ebenso dankbar wie für die Spende selbst: „Noch immer werden Tod und Sterben in unserer Gesellschaft tabuisiert, dabei brauchen die Hospizbewegung und vor allem die sterbenden Menschen und ihre Angehörigen so viel Aufmerksamkeit“, so Kieninger. Haupt- und Ehrenamtliche aus dem stationären und ambulanten Hospiz informierten daher die Besucher des Konzerts und standen für viele unterschiedliche Anfragen zur Verfügung.
Umgekehrt nutzten die Organisatoren des Konzerts jetzt die Gelegenheit, von Rolf Kieninger mehr über das Hospiz und die Hospizbewegung zu erfahren. Acht Zimmer gibt es hier für unheilbar erkrankte Menschen – und die Warteliste ist lang. „Noch immer können wir zwei Drittel der Menschen, die gerne zu uns kommen würden, nicht aufnehmen“, bedauert Kieninger. Vielen kann aber auch dank des ambulanten Hospizdienstes geholfen werden, sagt er. Die Arbeit wird viel von Ehrenamtlichen getragen: 23 sind es derzeit im stationären Hospiz, 25 im ambulanten Bereich.
Musik spielt dabei auch eine große Rolle, berichtete Kieninger auf eine entsprechende Anfrage von Dr. Voelker. So gibt es eine Musiktherapeutin, deren Arbeit ebenfalls über Spenden finanziert wird, und die sehr wichtig sei: „Mit Musik gelingt es oft, ins Gespräch über Ängste und unbeantwortete Fragen zu kommen.“ Musikalische Mitarbeiter bringen ihr Talent ebenso in ihre Arbeit ein.
Zu denken gab auch eine Frage von Pfarrer Dr. Stenz: „Haben Sie hier auch schon Wunder erlebt?“, wollte er wissen. Die Antwort: Wunder im Sinne von gesund werden nicht, Wunder im Sinne von heil werden geschehen aber sehr häufig. Und genau diese Wunder, so Kieninger und seine Mitarbeiterin Susanne Ringeisen, sind für Haupt- und Ehrenamtliche die wichtigste Motivation ihrer Arbeit.
Die Spende aus dem Benefizkonzert wird bereits im Advent und für Weihnachten ausgegeben: „Wir wollen das Haus im Advent schön gestalten, wir bereiten ein entsprechendes Programm vor, und wir wollen unseren Bewohnern auch kleine Geschenke machen“, zählt Kieninger auf. Bei all diesen „Investitionen“ geht es viel um Genuss, denn das spiele in der letzten Lebensphase immer eine große Rolle. Pfarrer Stenz brachte dieses Anliegen auch in ein biblisches Wort: „Leben in Fülle“ – diese Fülle, sagte er, „ist immer wichtig und geht über das rein Notwendige hinaus. Diese Fülle ist alles das, was das Leben schön macht und den Menschen etwas Gutes tut.“
Dieses „Gute“ durch das Konzert wurde möglich durch das Engagement der Sänger und Musiker, durch die Ramstetter-Stiftung, die beiden Rotary-Clubs Ludwigshafen-Rheinschanze und Limburgerhof/Vorderpfalz sowie die Sparkasse Ludwigshafen-Vorderpfalz.