Mittwoch, 02. November 2016

Erster Spatenstich für St. Johannes und St. Michael

„Das neue St. Johannes wird kein Heim mehr im klassischen Sinne sein.“ Das sagt Michael Röser, der neue Einrichtungsleiter von St. Johannes und St. Michael mit Max-Hochrein-Haus. Während einer etwa zweijährigen Bauzeit wird in der Kaiser-Wilhelm-Straße ein Neubau mit 44 Einzelappartements für psychisch kranke Menschen entstehen, außerdem ein Haus für 20 an Multipler Sklerose erkrankte Menschen sowie eine Tagesstätte. Die Baukosten beziffert Vinzenz du Bellier, Direktor des Caritas-Verbands für die Diözese Speyer, auf rund 14 Millionen Euro.

Nachdem seit Sommer der alte Gebäudekomplex in der Kaiser-Wilhelm-Straße, der früher neben St. Johannes auch Büros des katholischen Dekanats und des Caritaszentrums Ludwigshafen beherbergt hatte, abgerissen wurde, war jetzt erster Spatenstich für den Neubau. Im Frühjahr 2018, so der zuständige Architekt Michael Gooss, soll der Bau übergeben werden. Darauf freuen sich alle.

Groß ist die Freude aber vor allem darüber, dass St. Johannes und St. Michael auch künftig in der Innenstadt beheimatet sein werden. Das betonten neben du Bellier und Einrichtungsleiter Röser auch Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, Ortsvorsteher Christoph Heller sowie Dekan Alban Meißner. „Die Bewohner von St. Johannes gehören mitten in die Stadt, wo sie akzeptiert und bekannt sind und sich auskennen“, betonte Caritas-Direktor du Bellier. Auch Dekan Alban Meißner freut sich schon darauf, wenn es wieder eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Innenstadtpfarrei und der Caritas-Einrichtung geben wird – durch ehrenamtliche Helfer sowie auf pastoralem und seelsorgerlichem Gebiet. Der Namenspatron der Einrichtung, „Johannes von Gott“, sei für ihn ein faszinierender Mann, der sich im 16. Jahrhundert auf ganz neue Art und Weise mit psychisch kranken Menschen befasst und sich jedem Einzelnen zugewandt habe.

Über Jahrzehnte gehörte der Gebäudekomplex zum Stadtbild, und viele Innenstadtbewohner, die Bewohner von St. Johannes und die Mitarbeiter traf es hart, dass er abgerissen werden musste. Doch der Neubau wird sich gut ins Stadtbild einfügen, darüber sind alle Verantwortlichen einig. Der Gebäudeteil, der an Stelle des ehemaligen Turms entstehen wird, wird zur Erinnerung daran eine Natursteinverblendung erhalten. Das Vordergebäude wird fünf Stockwerke erhalten; hier entstehen die 44 Einzelappartements, die Küche, Verwaltung und Besprechungszentrum. Zudem wird es in inklusives Café als Begegnungsstätte im Erdgeschoss geben.

Im rückwärtigen Teil entsteht der Neubau von St. Michael; in den beiden Obergeschossen finden 20 Einzelzimmer Platz. Im Erdgeschoss entsteht die Tagesstätte, die von St. Michael und St. Johannes gemeinsam genutzt wird.

Bis zur Fertigstellung des Baus gibt es nicht nur für die beteiligten Firmen viel zu tun, betont Einrichtungsleiter Röser. „Auch wir müssen unsere inhaltlichen und konzeptionellen Überlegungen fortführen“, sagt er. Regelmäßig soll es mit Bewohnern und Mitarbeitern Besuche auf der Baustelle geben, um den Baufortschritt zu beobachten und sich mit dem Neubau vertraut zu machen.

Foto ©: Horst Heib