Dienstag, 29. März 2016
„Wir sind bei Dir!“ – Vortrag der Stiftung Mutter und Kind
Christine Lampert, Fachreferentin Caritas Speyer, tätig in der Schwangerenberatung und Geschäftsführerin der „Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind“, schilderte verschiedene Möglichkeiten, wie schwangere Frauen aufgefangen und beraten werden. Vielfach kämen Frauen in eine Beratungsstelle, die im Berufsleben durch eine Schwangerschaft Probleme erfahren, die in einer nicht stabilen Partnerschaft oder in einem schwierigen Umfeld lebten. Ziel sei es, das Gefühl zu vermitteln: „Da ist jemand, der mir zuhört, mich ernst nimmt – eben – Wir sind bei Dir!“
Christine Lamperts Vortrag war Teil der diesjährigen Reihe von Vorträgen und Fastenpredigten in der Pfarrei Heilige Edith Stein innerhalb des Jahres der Barmherzigkeit. Eine anschließende Spende für die Stiftung, die 1999 gegründet wurde, brachte 450 Euro ein.
Die Online-Beratung, die schon 2000 begann, ist die erste in Deutschland. „Wir haben den Start gewagt!“, so Lampert. Als kleines Projekt begonnen, nimmt die Onlineberatung mittlerweile einen großen Raum ein. Sowohl per Mail als auch im direkten Chat könnten sich Frauen, Männer oder Paare in der Beratung melden. Ein finanzielles Volumen von 50. 000 Euro jährlich sei nötig, um diese Art der Beratung aufrechterhalten zu können. Ziele der Stiftung seien die Unterstützung, Verknüpfung mit anderen Fachbereichen, Maßnahmen der Berufsausbildung finden und natürlich der Schutz des Lebens.
Neben der persönlichen Beratung nimmt das Internetangebot einen breiten Raum ein. Diese hohe Bereitschaft zur Selbstoffenbarung im Netz geht einher damit, dass die Anfragenden „viel schneller auf den Punkt kommen“. Die Onlineberatungen seien zudem anonym. Trotzdem liege nur selten ein „Fake“ vor, und jede Anfrage würde von den Beratern ernst genommen, betonte Lampert.
Obwohl Elternschaft ein Thema sei, das beide Geschlechter anginge, kämen nach wie vor sehr selten Männer mit eigenständigen Beratungsthemen, erklärte die Referentin. Eine Fragestellung sei: „Kann ich mit der neuen und verantwortungsvollen Rolle als Vater umgehen?“
Die Beratung und Begleitung, die während der Schwangerschaft begonnen wurde, kann sich bis zum dritten Lebensjahr des Kindes ziehen. Der Erfolg sei nicht in Zahlen messbar, aber sehr viele Paare und Frauen seien dankbar für das Angebot. Grundsätzlich stelle sich immer die Frage: „Wie kann Leben mit einem Kind gelingen“, so die Referentin.
Pfarrer Müller, bedankte sich bei Christine Lampert für den interessanten Vortrag. Knapp 30 Zuhörer waren dazu nach St. Albert gekommen und stellten der Fachreferentin interessierte, aber auch sehr praktische Fragen.
Die Bischöfliche Stiftung für Mutter und Kind lädt am Montag, 18.04.2016, zu einem Podiumsgespräch im Heinrich Pesch Haus ein. Titel der Veranstaltung, an der auch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann teilnimmt, ist: „Wertvoll aufgeklärt: Sexualpädagogik und Familienplanung – wie geht das?“ Mehr Informationen finden Sie in diesem Flyer.
Foto und Text: Heike Göbel