Samstag, 11. April 2020
Virtuelle Führung durch eine Passionskrippe - Teil 5: Karsamstag
Eine Weihnachtskrippe kennt fast jeder. Passionskrippen hingegen sind seltener. Markus Trescher aus Maudach hat eine solche „Ernste Krippe“ selber gebaut. Zu den Fotos einzelner Krippenszenen hat das Pastoralteam der Gemeinde Hl. Katharina von Siena kurze Impulse verfasst.
Grabesruhe
An Karsamstag hält die Kirche Totenwache. Das althochdeutsche „kara“ bedeutet Klage oder Trauer Es ist der Tag der Grabesruhe. Die Jünger stehen noch ganz unter Schock und verschließen sich in ihren Häusern. Sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Klage und Trauer brauchen ihre Zeit.
Der Evangelist Johannes spielt im Passionsbericht auf ein Wort des Propheten Sacharja an:
„Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.
Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt,
sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den einzigen Sohn weint.
An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems
eine Quelle fließen zur Reinigung von Sünde und Unreinheit.“ (Sach 12,10ff).
Die ersten Christen haben diese geheimnisvollen Worte auf das Schicksal Jesu bezogen. Erst langsam dämmert es den Jüngern: Der Tod Jesu ist nicht nur eine Katastrophe. Es ist nicht einfach alles aus und vorbei. Klage und Trauer haben ihr Recht. Aber in diesem Tod entspringt die Quelle neuen Lebens. Die dunkle Grabeshöhle wir zum Ursprung des österlichen Lichtes, das kein Ende kennt.
Pfarrer Josef D. Szuba