Montag, 14. Oktober 2019
Fortbildungsreihe startet mit Fragen zur Patientenverfügung
Prof. Dr. Joachim Taupitz war als Vorsitzender der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer maßgeblich an der Gesetzesentwicklung zur Patientenverfügung beteiligt und ist damit Fachmann rund um Fragen zu diesem Thema. Am Dienstag, 22.10.2019, ist er Referent eines Vortrags mit dem Thema „Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbestimmung im Rahmen der Patientenverfügung“. Beginn ist um 18 Uhr in den Räumen der Volkshochschule.
Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft der Betreuungsvereine, die auch in den kommenden Monaten eine Reihe von Fortbildungen für ehrenamtliche Betreuer unter dem Titel „Ihr Mut schafft Perspektiven“ entwickelt hat. Die AG Betreuungsvereine umfasst neben Ludwigshafen auch den Rhein-Pfalz-Kreis sowie die Stadt Frankenthal. Gemeinsam vertreten die Vereine über 500 ehrenamtliche rechtliche Betreuerinnen und Betreuer; durch hauptamtliche Vereinsbetreuer betreuen sie außerdem über 600 rechtliche Betreuungen im Gebiet der Arbeitsgemeinschaft.
„Angesichts von fast 5000 Betreuungsverfahren in unserem Wirkungsgebiet ist davon auszugehen, dass viele Ehrenamtliche gar nichts von den Betreuungsvereinen wissen“, vermutet Ralph Sattler vom Betreuungsverein im Diakonischen Werk Pfalz. Dabei, so weiß auch Martin Schoeneberger vom Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM), gibt es immer wieder Fragen und Unsicherheiten bei ehrenamtlichen Betreuern, die durch die Mitarbeiter der Betreuungsvereine gut gelöst werden könnten: „Und unser Angebot ist kostenlos“, betont er.
Die meisten ehrenamtlichen Betreuer, weiß er, sind Angehörige, „und die sind zudem auch persönlich und emotional stark beteiligt in ihrem Amt.“ So sei gerade auch ein Thema wie die Patientenverfügung für Viele ein schwieriges Thema – inhaltlich, rechtlich und emotional. „Professor Taupitz ist nicht nur ein exzellenter Fachmann, sondern kann sehr gut erklären und geht auch auf ethische Konflikte sehr sensibel ein“, so Sabine Kehl vom Lebenshilfe-Betreuungsverein Frankenthal-Ludwigshafen.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Ehrenamtliche werden gesucht und unterstützt
Ehrenamtliche Betreuer werden immer gesucht, wissen die Mitarbeiter der Betreuungsvereine. Dabei sind die zu betreuenden Menschen sowie ihre Bedürfnisse und Anforderungen an den Betreuer sehr unterschiedlich. „Wir versuchen immer, die passenden Partner zueinander zu bringen“, betonen sie. Der Aufwand für dieses Ehrenamt ist sehr unterschiedlich, als Voraussetzungen nennen die Hauptamtlich Einfühlungsvermögen, Toleranz sowie Verständnis im Umgang mit Behörden und die Fähigkeit, Briefe zu verfassen und für die Anliegen des Betreuten einzutreten. „Wer seine eigenen Dinge regeln kann, der ist auch in der Lage, das für Andere zu tun“; sind sie überzeugt. Und bei Fragen stehen ja die Betreuungsvereine zur Seite.
„Manche haben aber auch richtig viel Spaß daran, für ihre Betreuten des Beste aus jeder Situation rauszuholen“, schmunzelt Ralph Sattler, „und manche sind ganz froh, dass sie ihre Kompetenzen auch außerhalb des Berufs gewinnbringend einsetzen können“, fügt Sabine Kehl hinzu.
Die Fortbildungsreihe beinhaltet drei weitere Vorträge: am Mittwoch, 20.11.2019, gibt es eine „Aktuelle Stunde“ zum neuen Bundesteilhabegesetz, das für viele Menschen in stationären Einrichtungen und deren Betreuer noch viele Unklarheiten berge, so Sabine Kehl.
Am 28.01.2020 geht es unter dem Motto „Und plötzlich ist die Karte weg….“ um Fragen rund um Überschuldung und Kontopfändung. Und am Dienstag, 21.04.2020, endet die Reihe mit der Frage „Wie setze ich meine Rechte durch?“
Für alle Veranstaltungen, die in Kooperation mit der Volkshochschule in deren Räumen im Bürgerhof stattfinden, gilt: Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.