Mittwoch, 18. Februar 2015
„Begreift ihr meine Liebe?“ – Zeiten des Weltgebetstags
„Begreift ihr meine Liebe?“ – unter diesem Motto feiern Menschen in über 170 Ländern am Freitag, 06.03.2015, Weltgebetstag. Texte, Lieder und Gebete stammen von Frauen von den Bahamas. Allein in Deutschland werden zu den zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten wieder hunderttausende Besucherinnen und Besucher erwartet.
In Ludwigshafen finden die Gottesdienste zum Weltgebetstag in folgenden Gemeinden und zu folgenden Zeiten statt:
Mitte: 17 Uhr, in der Methodistenkirche, gemeinsam mit der evangelischen Kirche Lu-Mitte, Mennonitengemeinde und St. Ludwig
Süd: 17 Uhr, in Heilig Geist, zusammen mit Lukasgemeinde, Herz Jesu und Versöhnungsgemeinde
Nord: 17 Uhr, in der Apostelgemeinde, zusammen mit St. Dreifaltigkeit und Baptistengemeinde, Matthäusgemeinde und griech.-orthodoxe Gemeinde
Mundenheim: 17 Uhr, in St. Sebastian, gemeinsam mit Christuskirche
Rheingönheim: 19 Uhr, in St. Joseph, gemeinsam mit Paul-Gerhardt-Kirche
Gartenstadt: 15 Uhr, in St. Bonifaz, zusammen mit Erlöserkirche, St. Hedwig und Trinitatisgemeinde
19 Uhr, in der Johanneskirche, gemeinsam mit St. Hildegard
Maudach: 18.30 Uhr, in der Martinskirche, gemeinsam mit St. Michael
Oggersheim: 19 Uhr, in der Comeniuskirche, gemeinsam mit Markuskirche, Christ König, Maria Himmelfahrt
Ruchheim: 18 Uhr, in der Evangelischen Kirche Ruchheim, gemeinsam mit St. Cyriakus
Oppau: 19 Uhr, in St. Martin, gemeinsam mit der Auferstehungsgemeinde
Edigheim: 18 Uhr, in Maria Königin, gemeinsam mit der prot. Kirchengemeinde Edigheim
Pfingstweide: 14 Uhr, in St. Albert, gemeinsam mit der protestantischen Kirchengemeinde Pfingstweide
Friesenheim: 15 Uhr, in St. Gallus, gemeinsam mit der Paulusgemeinde
18 Uhr, in der Friedenskirche, gemeinsam mit St. Josef
Große Vielfalt auf kleinem Raum: so könnte ein Motto der Bahamas lauten. Der Inselstaat zwischen den USA, Kuba und Haiti besteht aus 700 Inseln, von denen nur 30 bewohnt sind. Seine rund 372.000 Bewohnerinnen und Bewohner sind zu 85% Nachfahren der ehemals aus Afrika versklavten Menschen, 12% haben europäische und 3% lateinamerikanische oder asiatische Wurzeln. Ein lebendiger christlicher Alltag prägt die Bahamas. Über 90 Prozent gehören einer Kirche an (anglikanisch, baptistisch, röm.-katholisch etc.). Dieser konfessionelle Reichtum fließt auch in den Gottesdienst zum Weltgebetstag 2015 ein, der von Frauen der Bahamas kommt. Auf der ganzen Welt wird ihre Liturgie am Freitag, den 6. März 2015, gefeiert.
Traumstrände, Korallenriffe und glasklares Wasser machen die Bahamas zu einem Sehnsuchtsziel für Tauchbegeisterte und Sonnenhungrige. Typisch für den Inselstaat sind aber auch sein Karneval (Junkanoo) mit farbenprächtigen Umzügen und viel Musik, kulinarische Leckereien aus Meeresfrüchten und Fisch und vor allem seine freundlichen Menschen. Die Bahamas sind das reichste karibische Land und gehören zu den hochentwickelten Ländern weltweit. In der sozialen Entwicklung und bei der Gleichstellung von Frauen und Männern schneiden sie im internationalen Vergleich recht gut ab. Auf den Bahamas sind so z.B. sehr viel mehr Frauen in den mittleren und höheren Führungsetagen zu finden als in Deutschland.
Aber es gibt auch Schattenseiten im karibischen Paradies: Die Bahamas sind extrem abhängig vom Ausland (besonders vom Nachbarn USA) und erwirtschaften über 90% ihres Bruttoinlandsprodukts im Tourismus und in der Finanzindustrie. Der Staat ist zunehmend verschuldet; zweifelhafte Berühmtheit erlangte er als Umschlagplatz für Drogen und Standort für illegale Finanz-Transaktionen. Auch der zunehmende Rassismus gegen haitianische Flüchtlinge sowie Übergriffe gegen sexuelle Minderheiten kennzeichnen die Kehrseite der Sonneninseln. Rund 10% der Bevölkerung sind arm, es herrscht hohe Arbeitslosigkeit und gut Ausgebildete wandern ins Ausland ab. Erschreckend hoch sind die Zahlen zu häuslicher und sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder. Die Bahamas haben eine der weltweit höchsten Vergewaltigungsraten. In kaum einem anderen Land der Welt haben Teenager so früh Sex; jede vierte Mutter auf den Bahamas ist jünger als 18 Jahre.
Sonnen- und Schattenseiten ihrer Heimat – beides greifen die Weltgebetstagsfrauen in ihrem Gottesdienst auf. Sie danken darin Gott für ihre atemberaubend schönen Inseln und für die menschliche Wärme der bahamaischen Bevölkerung. Gleichzeit wissen sie darum, wie wichtig es ist, dieses liebevolle Geschenk Gottes engagiert zu bewahren. In der Lesung aus dem Johannesevangelium (13,1-17), in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, wird für die Frauen der Bahamas Gottes Liebe erfahrbar. Gerade in einem Alltag in Armut und Gewalt braucht es die tatkräftige Nächstenliebe von jeder und jedem Einzelnen, braucht es Menschen, die in den Spuren Jesu Christi wandeln!
Der Weltgebetstag 2015 ermuntert uns dazu, Kirche immer wieder neu als lebendige und fürsorgende Gemeinschaft zu (er)leben. Ein spürbares Zeichen dieser weltweiten solidarischen Gemeinschaft wird beim Weltgebetstag auch mit der Kollekte gesetzt. Sie unterstützt Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt; darunter ist auch die Arbeit des Frauenrechtszentrums „Bahamas Crisis Center“ (BCC). Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit des Weltgebetstags mit dem BCC steht eine Medienkampagne zur Bekämpfung von sexueller Gewalt gegen Mädchen.
Im Gottesdienst zum Weltgebetstag 2015 erleben wir, was Gottes Liebe für uns und unsere Gemeinschaft bedeutet – sei es weltweit oder vor unserer Haustür!
In diesem Jahr feiert der Weltgebetstag der Frauen in Deutschland sein 40jähriges Bestehen.Der Weltgebetstag ist eine große ökumenische Basisbewegung. Er wird weltweit in über 170 Ländern jedes Jahr am 1. Freitag im März von vielen christlichen Konfessionen gefeiert. Allein in Deutschland beteiligen sich jedes Jahr rund eine Million Frauen, Männer und Kinder an den Gottesdiensten.
Den Frauen, die am 6. März 2015 die Gottesdienste des Weltgebetstages in Ludwigshafen leiten, genügte es nicht nur die Texte der Gebetsordnung zu besprechen. In Ludwigshafen haben sich die Frauen in ökumenischen Schulungen intensiv mit dem Land und der Situation der Frauen auf den Bahamas und deren Kultur beschäftigt und sich auch mit den Bibeltexten auseinander gesetzt. Als Multiplikatorinnen werden sie nun ihre Ideen in die Vorbereitung in ihren Gemeinden mit einbringen.